Voice Commerce: Die nächste Revolution steht vor der Tür

Sprache als ein ergänzendes Interface

Ob es wirklich zu dem radikalen Umbruch kommt, den Voice-First-Vertreter beschreiben, bleibt abzuwarten. Denn so gut die Interaktion mit ­einem Sprachassistenten in geschlossenen Räumen wie den eigenen vier Wänden oder dem Auto auch vorstellbar ist, so unwahrscheinlich klingt es, dass wir uns alle in der Fussgängerzone, im Büro oder in der Bahn mit Alexa und Co austauschen. Auch ist die Aufnahme komplexer oder vielfältiger ­Informationen über das Auge deutlich einfacher und schneller als über das Ohr; ein Buch lässt sich nun mal schneller lesen als vorlesen. Sprache, so die Argumentation der Gemässigteren, wird, ­sobald die Technologie gut genug ist, um einen wirklichen Mehrwert gegenüber der Touch-Eingabe zu bieten, ein weiteres ­Interface werden, neben der Tastatur, der Maus und dem Touchscreen.
Doch auch wenn die sprachgesteuerten persönlichen Assistenten nur Teile unsere Lebens übernehmen, bleibt das Gatekeeper-Problem bestehen: Die Unternehmen, die den Assistenten kontrollieren, kon­trollieren auch den Zugang seiner Nutzer zum Internet - und damit den Zugang zu Informationen, Marketing-Botschaften und zum Verkauf stehenden Produkten. Wer in einer sprachgesteuerten Welt seine Kunden erreichen will, muss darüber nachdenken, wie Online-Marketing mit Alexa, Siri und Co in Zukunft funktionieren kann. Denn klar ist: Auch in dieser Welt wollen die Googles dieser Welt weiterhin Geld verdienen.




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