Geschwindigkeit statt Geld: Verlage in der Vermarktungsfalle
Von der Implementierung bis zur Vermarktung
Die Unterschiede zwischen den Instant Articles und AMP sind schnell erklärt. Google setzt bei seinem Produkt auf einen Open-Source-Ansatz. Das heisst, dass die technische Infrastruktur und das Code-Gerüst für jeden frei zugänglich ist.
Des Weiteren bleiben die Verlage bei AMP die Herren über ihren Content. Google speichert lediglich eine Cache-Datei ab. Während Publisher die AMPs zu 100 Prozent selbst vermarkten können, bietet Facebook den Verlagen neben der Eigenvermarktung die Option an, die Vermarktung der Instant Articles für 30 Prozent der erwirtschafteten Umsätze zu übernehmen. Und dies ist ein entscheidender Knackpunkt: "Die AMPs laden Seiten schneller und das Google-Ranking ist besser. Dafür sind die Monetarisierungsmöglichkeiten schlechter", so die Warnung von Röpke, der beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger VDZ auch als Sprecher des Arbeitskreises Digitale Medien tätig ist, und er betont ausserdem: "Die Verlage müssen aufpassen, dass sie nicht eine höhere Reichweite gegen geringere Erlöse eintauschen."
In einem ähnlichen Zwiespalt befinden sich die Publisher bei der technischen Implementierung von AMP und Instant Articles ins eigene Content Management System. Wer nur grundlegende Strukturen wie den Fliesstext und eingebundene Bilder darstellen möchte, kommt mit einem guten Entwickler und ein wenig Zeit relativ weit. "Der Aufwand in der Basisvariante ist überschaubar und innerhalb eines Sprints locker zu schaffen", bestätigt Andreas Friedl. Er arbeitet im Produktmanagement von Jetzt.de, dem jungen Portal der "Süddeutschen Zeitung". Deutlich mehr Zeit müssen die Verlage aber einplanen, die Paywalls, Tracking-Lösungen oder spezielle Werbeformate in der Artikelebene sehen möchten.
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