Ab 1. Juli: Ohne Ausweis keine SIM-Karte

Netzbetreiber hüllen sich in Schweigen

Doch inwieweit sind die Netzbetreiber und Service-Provider Stand heute schon auf den 1. Juli und die kommenden Anforderungen eingestellt? Auf Nachfrage der Redaktion kam von Congstar – unter deren Dach auch die beiden Marken Ja-­Mobil und Penny Mobil fallen – folgende Antwort: „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir aktuell noch keine Detailauskünfte geben. Wir erarbeiten aktuell Lösungen und möchten an dieser Stelle noch einmal auf eine gemeinsame Position der Telekommunikationsbranche verweisen, die der Bitkom im vergangenen Jahr veröffentlicht hat.“
Darin heisst es unter anderem: „Die von der Bundesregierung geplante Einführung einer verpflichtenden Identitätsprüfung beim Kauf von Prepaid-SIM-Karten führt nach Einschätzung des Digitalverbands Bitkom zu nichts – ausser zu mehr Bürokratie.“ Der VATM sieht die Änderungen ebenfalls skeptisch: „Die Politik ist in der Frage, ob anonyme Kommunikation möglich sein soll, sehr inkonsistent. Zum einen wurde mit der Telemediengesetz-Novelle der Weg zu offenen WLAN-Netzen geebnet. Zum anderen werden zur Terrorismusbekämpfung schärfere Identitätskon­trollen für Prepaid-Kunden eingeführt“, so Geschäftsführer Jürgen Grützner.
Hubert Kluske, Geschäftsführer der  Mobilcom-Debitel Shop GmbH
Quelle: Freenet
Auch bei Drillisch wollte man sich nicht äussern, von Telefónica und Vodafone war überhaupt keine Antwort zu bekommen. Lediglich Mobilcom-Debitel zeigte sich offenherziger. Die CheckTech Service GmbH, ein Schwesterunternehmen von Mobilcom-Debitel, hat demnach ein Web-Ident-System entwickelt, das bereits für das Credit-Geschäft auf der Website www.mobilcom-debitel.de genutzt wird und von der Bundesnetzagentur zertifiziert ist.
„Zum 1. Juli wird auf dieser technischen Basis auch die Verifizierung der Legitimationspapiere von Prepaid-Produkten im Online-Vertrieb unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben möglich sein“, versichert Hubert Kluske, Geschäftsführer der Mobilcom-Debitel Shop GmbH. Und er führt weiter aus: „Auch wenn die neuen Vorschriften einen grossen bürokratischen Aufwand nach sich ziehen, bevorteilen sie den stationären Handel.“




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