Google setzt Gesichtserkennung im vernetzten Zuhause ein

Google gelingt wichtiger Durchbruch bei Alexa

Beim Alexa-Konkurrenten Google Assistant gelang dem Internet-Konzern ein wichtiger Durchbruch. Google kann Spracherkennung jetzt auch lokal auf dem Smartphone laufen lassen. Bisher müssen Sprachassistenten wie der Assistant, Alexa oder Apples Siri Aufnahmen zur Spracherkennung ins Netz schicken. Mit der lokalen Datenverarbeitung sichert sich Google einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz und kann auch einen Vorteil beim Datenschutz für sich reklamieren.
Die Funktion werde im Herbst mit neuen Smartphones der Google-Marke "Pixel" eingeführt, sagte der zuständige Manager Scott Huffman. In einer Demonstration auf der Bühne reagierte die Assistenzsoftware extrem schnell auf alle Sprachbefehle. Auch war es nicht nötig, vor jedem Kommando die Aktivierungsworte "Hey, Google" zu sagen.
Google-Chef Sundar Pichai kündigt bei der Entwicklerkonferenz Google I/O Neuigkeiten zur Sprachassistenzsoftware Assistant an.
Quelle: Andrej Sokolow
Um die neue lokale Funktionsweise umzusetzen, sei die nötige Softwarebasis von 100 Gigabyte auf 500 Megabyte geschrumpft worden, erklärte Google-Chef Sundar Pichai. Insgesamt arbeite die Software zum maschinellen Lernen bei Google verstärkt direkt auf den Geräten der Nutzer, statt Rohdaten dafür auf Server des Konzerns zu schicken.
Pichai betonte, dass Google den Nutzern bessere Möglichkeiten zur Kontrolle über ihre Privatsphäre geben wolle. So solle die automatische Löschung älterer von Google gesammelter Nutzer-Informationen mit der Zeit auf mehr Datenkategorien ausgeweitet werden. Zunächst lässt Google Daten zur Web- und App-Nutzung mit einem Verfallsdatum von 3 oder 18 Monaten versehen. Bei Android Q, der nächsten Version des weltweit meistgenutzten Mobil-Betriebssystems, wird der Daten-Zugriff von App-Entwicklern zudem insgesamt deutlich eingeschränkt.

Proteste von Google-Kritikern

Zum Auftakt der Entwicklerkonferenz in einem Freilicht-Amphitheater in der Nähe der Firmen-Zentrale in Mountain View liessen Google-Kritiker ein kleines Flugzeug mit einem Protest-Banner über der Veranstaltung kreisen.
Darauf stand: "Google-Kontrolle ist nicht Privatsphäre" zusammen mit dem Hashtag "Rettet lokale Nachrichten". Das Dröhnen des Flugzeugmotors liess die Teilnehmer immer wieder in den Himmel blicken.

Smartphone Pixel 3a

Als ein weiteres neues Gerät stellte Google das Smartphone Pixel 3a vor. Das Telefon ist eine etwas abgespeckte Version des aktuellen Pixel 3, die Google zu einem Preis von 399 Euro auf den Markt bringt. Ein etwas grösseres Modell Pixel 3a XL kostet 479 Euro.
Damit spielt der Internet-Konzern erstmals im mittleren Preissegment mit, in dem vor allem chinesische Anbieter sehr stark sind. Das Telefon soll mit neuen Funktionen wie AR-Navigation punkten, bei der Richtungspfeile im Kamerabild auf dem Display in die reale Umgebung eingeblendet werden.




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