Neue Zustellwege 18.11.2019, 12:02 Uhr

Logistikbranche baut Alternativen zur Haustürzustellung aus

Im Internet Klamotten oder Elektronik bestellen und dann nach Hause schicken lassen: Für viele Menschen ist das Shopping-Standard. Dumm nur, wenn man gar nicht zu Hause ist, wenn der Paketbote klingelt. Doch die Branche tüftelt an unkomplizierten Wegen zum Kunden.
Paketstationen der Deutschen Post
(Quelle: DHL)
Wer ein Paket bestellt, kann sich die Sendung in Deutschland an immer mehr Übergabepunkten fernab der eigenen Haustür abholen. Denn die Paketbranche kommt beim Ausbau ihres Netzes voran. Es geht zum Beispiel um Kioske, die auch als Paketshops fungieren, sowie um Automaten, wo rund um die Uhr Pakete abgeholt werden können. Der Marktführer Deutsche Post DHL erhöhte die Zahl seiner Packstationen-Automaten seit Jahresbeginn von 3.700 auf 4.200, im ersten Quartal 2020 sollen es 5.000 sein und 2021 schon 7.000. "Wir wollen es den Menschen noch einfacher machen, an ihre Pakete zu kommen", so ein Post-Sprecher. Dafür seien solche Stationen wichtig.
Der Ausbau ist allerdings auch betriebswirtschaftlich motiviert. Denn die Haustürzustellung ist für die Dienstleister durchaus problematisch. Paketzusteller klingeln tagsüber häufig vergeblich bei Adressaten, die bei der Arbeit sind. Dann müssen die Zusteller bei Nachbarn anklopfen oder die Sendung in einen Paketshop bringen - das dauert und kostet die Logistikbranche viel Geld.

Alternativen zur Haustürzustellung

Seit langem feilen die Firmen daher an Alternativen zur Haustürzustellung, die teilweise aber eher verhalten von den Kunden angenommen werden. "Gerade wenn Paketempfänger nicht zu Hause sind und mehrere vergebliche Zustellversuche erfolgen, sind alternative Zustelloptionen die ökonomisch wie ökologisch nachhaltigere Variante", sagt ein Hermes-Sprecher.
Die Post-Konkurrenten haben nur wenige solcher Abholautomaten, sie setzen vor allem auf Paketshops zur Abholung von Sendungen. Deren Netz baute DPD zum Beispiel in einem Jahr um knapp 1.000 auf 7.000 aus. Auch Hermes und GLS meldeten Fortschritte bei solchen Paketübergabe-Punkten, ohne Zahlen zum Zuwachs zu nennen.



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