Logistikbranche baut Alternativen zur Haustürzustellung aus

Paketbranche boomt wegen des Online-Handels

Deutschlands Paketbranche boomt wegen des Online-Handels - immer mehr Waren werden beim Surfen im Internet gekauft statt beim Bummeln durch die Innenstädte. So rechnet der Branchenverband Biek im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mit 355 Millionen Paketsendungen und damit sieben Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Der Marktführer Deutsche Post DHL erhöht bei seinen Paketstationen nun das Ausbautempo. Nachdem die knallgelben Anlagen bislang vor allem in Ballungsräumen aufgestellt wurden, errichtet der Bonner Konzern inzwischen immer mehr Packstationen auf dem Land.
Allerdings mangelt es vielerorts an geeigneten Standorten. "Die Suche ist schwierig", sagt der Postsprecher. Idealerweise sollten diese an Orten sein, wo täglich ohnehin viele Menschen vorbeigehen, etwa an Bahnhöfen und anderen Verkehrsknotenpunkten. Ein anderes wichtiges Kriterium vor allem auf dem Land ist die gute Erreichbarkeit mit dem Auto. Der Post-Sprecher berichtet, dass inzwischen auch Verantwortliche von Kommunen und Gewerbegebieten von sich aus auf seine Firma zukommen und solche Lagen anbieten. "Packstationen werten Standorte auf - die Menschen, die dort arbeiten, kommen leicht an Pakete, die in ihrem Alltag für sie immer wichtiger werden."

Digitale Abstellgenehmigung

Auch andere Alternativen gewinnen an Bedeutung. So setzt der Paketdienst GLS unter anderem auf eine "digitale Abstellgenehmigung", mit der Adressaten dem Zusteller unkompliziert einen Ablageplatz zuweisen und dort beim Nachhausekommen das Paket einsammeln können.
DPD wiederum kooperiert stärker als bisher mit dem Einzelhandel. So gibt es nach Angaben der Firma in 1.300 Filialen der Textilkette NKD inzwischen einen "Pickup Paketshop" von DPD. Das sei für beide Seiten ein Gewinn, schliesslich würden Online-Shopper dadurch als Paketabholer zurück in Einzelhandelsfilialen gebracht, so ein DPD-Sprecher. Der Paketdienstleister rechnet damit, "dass alternative Abgabepunkte wie Paketshops gegenüber der Haustürzustellung in den kommenden Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen werden".
Und wie geht es weiter? Klar ist, dass die ganze Branche die Alternativen zur Haustürzustellung weiter stärken wird. Der Hermes-Sprecher betont aber auch: "Eine Haustürzustellung wird es weiterhin geben, einfach weil es für die Mehrheit der Kunden die gelernte und bis dato präferierte Zustell-Lösung ist."



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