Nach Umsatz- und Gewinneinbruch 28.04.2020, 08:00 Uhr

Adidas will Kräfte auf den Online-Handel konzentrieren

Adidas musste wegen Corona weltweit eine Vielzahl seiner Läden schliessen. In den noch offenen Läden kauften zudem weniger Kunden ein als sonst. Der Online-Handel konnte dies nicht ausgleichen. Trotzdem will sich der Konzern nun auf den E-Commerce konzentrieren.
(Quelle: Adidas)
Der Sportartikelhersteller Adidas hat im ersten Quartal wegen der Corona-Pandemie einen Umsatz- und Gewinneinbruch erlitten. So musste der Konzern wegen der Ausbreitung des Virus weltweit eine Vielzahl seiner Läden schliessen. In den noch offenen Läden kauften zudem erheblich weniger Kunden ein als sonst. Der Online-Handel konnte dies nicht ausgleichen.
Eine Besserung sieht das Management um Konzernchef Kasper Rorsted kurzfristig nicht, im Gegenteil. So dürfte das zweite Quartal noch einmal erheblich schwächer ausfallen und das Unternehmen operativ in die Verlustzone rutschen, kündigte Adidas bei der Vorlage der Zahlen am Montag in Herzogenaurach an.

Die Aktie schwankte am Vormittag erheblich. Begann das Papier nach den schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen den Handel mit Verlusten, drehte es im Verlauf deutlich ins Plus, angetrieben auch von einer robusten Dax-Entwicklung. Am späteren Vormittag gab das Papier Gewinne von vier Prozent jedoch zum Teil wieder ab und notierte zuletzt bei einem Plus von 1,4 Prozent.

Unter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten

Im ersten Quartal brach der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen um 97 Prozent auf 20 Millionen Euro ein. Das Betriebsergebnis betrug mit 65 Millionen Euro ebenfalls nur einen Bruchteil der im Vorjahr erzielten 875 Millionen Euro und lag noch unter der durchschnittlichen Schätzung der Analysten.
Produktrücknahmen in China, Stornierungen von Bestellungen und höhere Wertberichtigungen auf Forderungen belasteten das Betriebsergebnis dabei mit rund 250 Millionen Euro.

Der Umsatz ging um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro zurück. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise belasteten in den ersten zwei Monaten des Jahres vor allem die Geschäfte im asiatischen Raum und hier insbesondere in China. In diesem wichtigen Markt verbuchte Adidas Umsatzverluste von 800 Millionen Euro oder 58 Prozent. Ab Mitte März griff die Krise dann auch auf die anderen Märkte weltweit über. Derzeit seien weiter mehr als 70 Prozent der Läden geschlossen, sagte Konzernchef Rorsted.



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