Apple-Ecke
10.11.2025, 09:11 Uhr
Bessere Fotos, wo andere versagen
Die computergestützte Fotografie macht ansprechende Aufnahmen mit dem Smartphone erst möglich: Software optimiert die Belichtung in unterschiedlichen Bereichen, berechnet komplexe Motive und kratzt auch die kleinsten Details hervor. So auch Project Indigo von Adobe.
Es ist nicht von der Hand zu weisen: Project Indigo versteht es geradezu meisterhaft, eine Abendstimmung zu erhalten, ohne die Szenen zu stark zurechtzubieg
(Quelle: PCtipp.ch)
Die computergestützte Fotografie macht ansprechende Aufnahmen mit dem Smartphone erst möglich: Software optimiert die Belichtung in unterschiedlichen Bereichen, berechnet komplexe Motive und kratzt auch die kleinsten Details hervor.
Als Königsdisziplin gilt dabei die Fotografie bei schwachem Licht, die für jedes Smartphone die Herausforderung schlechthin darstellt. Hier legt Project Indigo von Adobe die Messlatte ein gutes Stück höher. Die neue Kamera-App setzt dabei auf eigene Algorithmen, abseits von Apples Bildoptimierung. Sie will damit bessere Ergebnisse erzielen. Und das gelingt tatsächlich in vielen Fällen: Dunkle Szenen wirken etwa deutlich natürlicher und so, wie wir sie wahrgenommen haben – ohne dass das Motiv zu einem gleichmässig erhellten Anblick ohne Ecken und Kanten verkommt.
Die App nimmt bei jedem Drücken des Auslösers bis zu 32 Einzelbilder auf und kombiniert diese zu einem Foto mit den besten Bildinformationen. Das erledigt zwar auch die interne Software des iPhones – aber Adobe will mit einer besseren Qualität punkten, etwa bei der Zeichnung in den Lichtern, die bewusst etwas unterbelichtet werden. Ausserdem achtet die Software auf einen natürlichen Look der Fotos. Das ist allerdings Geschmackssache; die iPhones sind seit Jahren dafür bekannt, es beim Schärfen zwar eher zu übertreiben, aber die Farben mit ihrer Natürlichkeit überzeugen. Ob das die neue Adobe-App also bessern kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Die Details im Blick
Doch die Fotografie in der Dämmerung bildet nur einen Pfeiler der App. Die Reflect-Removal-Funktion kann direkt nach der Aufnahme störende Reflexionen entfernen, die zum Beispiel bei Fensterscheiben auftreten. Daneben bietet die App Einstellungen für den Fokus, die Verschlusszeit, ISO, Belichtungskorrektur oder den Weissabgleich. Ausser der Aufnahme als JPEG werden auch Rohbilder als DNG in der vollen Auflösung gespeichert. Adobe plant bereits für die kommenden Versionen; etwa mit der Integration von verschiedenen Looks, einem verbesserten Porträt-Modus sowie Panorama- und Videofunktionen.
Für den Alltag nur mit Vorbehalt
Project Indigo kann jedem Fotografen uneingeschränkt empfohlen werden. Trotzdem lässt sich damit die Kamera-App von Apple nicht ersetzen: Die Berechnungen dauern, sodass nach der jeder Aufnahme einige Sekunden vergehen. Darum läuft die App nur auf den Pro- und Pro-Max-iPhones ab der 12er-Serie sowie auf allen regulären iPhones ab der 14. Generation: Je besser die Hardware, umso angenehmer und schneller fotografiert es sich. In jedem Fall sorgt die App für erstaunliche Resultate, wenn die Situation kniffelig wird.
Info: Download im App Store unter go.pctipp.ch/3463, kostenlos, Englisch.