Wie die Bonpflicht bei Händlern ankommt
Apps, die Belege digital übertragen
Die Bonpflicht ist umstritten - aus Kostengründen, wegen eines Mehraufwands an Bürokratie und des erhöhten Müllaufkommens. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wollte noch kurz vor Inkrafttreten Ausnahmen erreichen, die FDP fordert, der Bundestag möge das Gesetz ändern und "diesen Quatsch jetzt schnellstmöglich beenden", wie Vize-Fraktionschef Christian Dürr sagt.
Doch das zuständige Finanzministerium hatte alle Forderungen abgeblockt, die Massnahme sorge für mehr Steuergerechtigkeit. Die Behörde weist auf eine lange Vorlaufzeit hin und betont, dass die Quittung auch per Mail auf das Handy ausgegeben werden kann. Die SPD sieht dabei den Einzelhandel am Zug: "Die Wirtschaft ist gefragt, hierzu praxistaugliche Lösungen zu entwickeln", sagte Finanzpolitiker Binding der Deutschen Presse-Agentur. So gebe es bereits Apps, die Belege digital übertragen könnten.
Dass die Papierflut nicht so recht in die heutige Zeit passen will, findet auch die Düsseldorfer Kiosk-Angestellte Sonay Sertel. "Für alles gibt es heute Apps - und dann auf einmal wieder so viel Papier." Beim Bierkauf im Kiosk um die Ecke scheint die Quittung aufs Handy jedoch noch abwegiger als der Bon auf Papier.
Doch das zuständige Finanzministerium hatte alle Forderungen abgeblockt, die Massnahme sorge für mehr Steuergerechtigkeit. Die Behörde weist auf eine lange Vorlaufzeit hin und betont, dass die Quittung auch per Mail auf das Handy ausgegeben werden kann. Die SPD sieht dabei den Einzelhandel am Zug: "Die Wirtschaft ist gefragt, hierzu praxistaugliche Lösungen zu entwickeln", sagte Finanzpolitiker Binding der Deutschen Presse-Agentur. So gebe es bereits Apps, die Belege digital übertragen könnten.
Dass die Papierflut nicht so recht in die heutige Zeit passen will, findet auch die Düsseldorfer Kiosk-Angestellte Sonay Sertel. "Für alles gibt es heute Apps - und dann auf einmal wieder so viel Papier." Beim Bierkauf im Kiosk um die Ecke scheint die Quittung aufs Handy jedoch noch abwegiger als der Bon auf Papier.
Was kann überhaupt passieren?
Auf einem Mittelalter-Weihnachtsmarkt in Dresden, der auch noch in den ersten Januar-Tagen seine Türen öffnet, wird die Bonausgabe bislang nicht praktiziert. Geschäftsführer Henri Bibow betont zwar, nichts gegen die Vorschrift zu haben. Aber es sei gerade an Mittelalterständen schwierig, die neumodischen Kassen so zu kaschieren, dass sie das Bild nicht stören. Ein Markthändler, der dort mehrere Stände betreibt, hält die Bonpflicht sogar für ein "Ding der Unmöglichkeit". Bis zu 18.000 Besucher besuchten den Markt. "Für einen Glühwein einen Bon auszuhändigen, ist unmöglich. Da brauchen wir eine Ausnahmegenehmigung."
Ob mit Genehmigung oder ohne: Der ein oder andere Händler, der es mit der Bonpflicht nicht so genau nimmt, wird womöglich gar nicht so schnell auffallen. "Es ist nicht vorgesehen, dass Finanzbeamte jetzt losziehen und im Aussendienst Einzelhändler kontrollieren", sagte der Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, kürzlich dem "Westfalen-Blatt". Auch Bussgelder seien nicht geplant.
Was kann also überhaupt passieren, wenn man als Händler doch erwischt wird? Dass das Finanzamt den Umsatz ein paar Euro höher schätzt - und bei der Steuererklärung etwas genauer hinschaut.