Cyber-Kriminalität
31.01.2018, 14:31 Uhr
Das steckt hinter Phishing-E-Mails
Das Anschreiben sieht täuschend echt aus. Doch der Absender ist gefälscht. Phishing-E-Mails sollen Empfängern persönliche Daten entlocken oder den Computer mit Schadsoftware infizieren.
Wenn Online-Kriminelle die digitale Angel per Phishing-Mail auswerfen, wollen sie Zugangsdaten haben. Etwa zum Online-Banking-Konto der Empfänger.
(Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn)
Es beginnt mit einer E-Mail, die scheinbar von der eigenen Bank, Paypal oder Amazon stammt. Empfänger werden aufgefordert, auf einen Link zu klicken, einen Anhang zu öffnen oder ihre Kontodaten auf einer Webseite einzutragen.
Wer das macht, schenkt allerdings Betrügern persönliche Daten - oder lädt sich schlimmstenfalls schädliche Software auf den Computer. Nutzer müssen sich daher vor solchen Phishing-Mails in Acht nehmen. Die Schreiben erzeugen häufig Handlungsdruck, erklärt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW. Etwa mit der Aussage, das Konto sei gesperrt. Oder es würden dringend Informationen benötigt. Am Ende gibt es einen Link zu einer Webseite oder einen Anhang zum Öffnen.
Kriminelle lernen dazu
Waren solche Mails früher noch holperig formuliert und voller Zeichenfehler, haben die Absender mittlerweile dazugelernt. "Was wir beobachten, ist, dass gerade die Phishing E-Mails deutlich besser gemacht sind, als das früher der Fall war", sagt Joachim Wagner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Inzwischen werden manchmal auch Daten genutzt, die aus Datenbanken gestohlen wurden. So enthalten die Schreiben gelegentlich auch den korrekten Namen und andere echte Daten. "Das erhöht die Trefferquote deutlich, denn so eine E-Mail wirkt natürlich viel authentischer."
Nichtsdestotrotz ist es auch ein schlechtes Zeichen, wenn die eigene Telefonrechnung plötzlich ohne persönliche Anrede eintrudelt. "Wenn da nur sehr geehrte Damen und Herren steht oder irgendetwas in der Art, spricht dies für einen Betrugsversuch", sagt Scherfling. Echte Anbieter würden da den echten Namen verwenden.
Spam- und Phishing-Mails täuschen zudem meist einen populären Absender vor. Etwa Banken, Telefongesellschaften oder Online-Händler. Mit einem Blick auf die Kopfzeile der Mail könne man aber häufig erkennen, ob der Absender echt ist, erklärt Wagner. Auch ein genauer Blick auf die Adresse der in der Mail verlinkten Webseiten kann helfen. Weichen sie stark von der echten Adresse des vermeintlichen Absenders ab, sind sie wahrscheinlich gefälscht.