Das steckt hinter Phishing-E-Mails

Angebliche Rechnungen

Häufig werden in Spam-Mails auch angebliche Rechnungen verschickt: Öffnet man sie, lädt man sich häufig schädliche Software auf den Rechner - mit weitreichenden Folgen. Zum Beispiel kann der Festspeicher des Computer verschlüsselt werden. Vom Computer-Besitzer wird dann ein Lösegeld in der Regel in der Form von Bitcoins erpresst, erläutert Wagner. Andere Schadsoftware greife die Zugangsdaten fürs Online Banking oder für andere Nutzerkonten ab. Oder Computer werden fremdgesteuert für massenhafte Anfragen an einzelne Ziele im Netz mit der Absicht, sie dadurch lahmzulegen.
Der beste Schutz vor Phishing ist laut Wagner die Prävention. Soll heissen: Betriebssystem, Virenschutz und alle installierten Programme müssen auf dem neuesten Stand sein. Fürs Online Banking sollten Nutzer immer zwei Geräte verwenden: "Wovon wir dringend abraten, ist Online Banking auf dem Smartphone, wenn dieses auch zur TAN-Generierung verwendet wird. Sobald beides auf einem Gerät geschieht, ist es nicht sicher."
Wer nicht sicher ist, ob eine E-Mail im Posteingang Phishing oder ein legitimes Schreiben der eigenen Bank ist, sollte per Telefon oder persönlich nachfragen. Dazu darf man allerdings keine Kontaktnummer aus dem verdächtigen Schreiben nutzen. Sie könnten gefälscht sein. Besser man schaut in öffentliche Telefonverzeichnisse oder ruft die Unternehmenswebseite auf. Keinesfalls, warnt Verbraucherschützer Ralf Scherfling, sollte man auf die E-Mails reagieren und etwa antworten.
Und dann gibt es noch ein paar goldene Regeln: "Ihre Bank oder ein anderer Bezahldienst wie beispielsweise PayPal wird Sie nie per E-Mail zur Eingabe ihrer Kunden-, Zugangs- oder Bankdaten auffordern", sagt Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention von Ländern und Bund. "Eine derartige Aufforderung sollte Sie immer stutzig machen, und keinesfalls sollten Sie dieser nachkommen."
Opfer einer Phishing-Attacke sollten auf jeden Fall Strafanzeige wegen Identitätsdiebstahls erstatten, auch wenn die Täter unbekannt sind. Verdächtige Mails meldet man dem E-Mail-Anbieter. So können sie besser herausgefiltert werden. Der beste Schutz vor Phishing ist die gesunde Skepsis gegenüber E-Mails, die persönliche Daten abfragen. Im Zweifel sollte man diese Mails daher lieber löschen und keinesfalls auf Links oder Anhänge klicken.




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