Social Media und Fussballer: Shitstorm versus Fan-Nähe
Klare Regeln zu öffentlichen Äusserungen
Laut Ulf Baranowsky, Geschäftsführer der Fussball-Spielergewerkschaft VDV, gibt es in den Musterarbeitsverträgen der Profis klare Regeln zu öffentlichen Äusserungen der Spieler. Der Umgang mit diesen Regelungen werde in der Praxis aber unterschiedlich gehandhabt.
"Aufgrund der Vielfalt an Möglichkeiten, sich über Social Media zu äussern, ist es insbesondere für kleinere Clubs nicht leicht, die Kontrolle darüber zu behalten, was einzelne Spieler dort posten", sagt Baranowsky jedoch auch. Von der Deutschen Fussball Liga gibt es keine Social-Media-Richtlinien, die an die Vereine weitergegeben werden.
Eine Reihe von Fussball-Bundesligisten gibt wie auch der Deutsche Olympische Sportbund offiziell keine klar umrissenen eigenen Richtlinien aus, was im Internet gepostet werden darf und was nicht. Während das IOC seinen Olympioniken vorschreibt, auf politische Propaganda oder Werbung zu verzichten, behilft sich ein Club wie die TSG Hoffenheim mit einer Empfehlungsliste. Fotos von den neuesten Sportklamotten, die nicht vom Ausrüster kommen, sollten demnach besser nicht veröffentlicht werden.
Beim Zweitliga-Spitzenreiter Hamburger SV haben die Profis selbst einen Strafenkatalog erstellt. Falls Spieler wiederholt Bilder aus der Kabine oder dem Mannschaftsbus posten, muss in die Mannschaftskasse eingezahlt werden.
Wer seine Kanäle auf Facebook, Twitter oder Instagram regelmässig mit neuen Infos, Bildern und Videos bespielen will, hat damit viel Arbeit. Ein Aufwand, den viele Spieler nicht komplett allein übernehmen.
"Spitzenspieler werben nicht selten für private Sponsoren und lassen deshalb ihre Social-Media-Kanäle in der Regel von Beratungsunternehmen betreuen. Manche Spieler stellen Inhalte aber auch selbst ein", sagt Baranowsky. "Der Spieler muss den Account nicht selber pflegen mit Inhalt. Er sollte aber wissen, was auf seinem Kanal passiert", meint Fuchs. Sonst droht schnell der nächste Shitstorm.