Wie Snapchat mehr Werbekunden bekommen will

Test mit Dynamic Ads

Angesichts der Tatsache, dass man bei der Generation Z nicht mehr unangefochten die Nummer eins ist, feilte Snapchat in diesem Jahr weiter an seiner Positionierung. Das Unternehmen weist darauf hin, bei der Verwirklichung von Augmented-Reality-Anwendungen führend zu sein. Es gehe darum, die User mit Innovationen bei Laune zu halten und der Community immer neue und unterhaltsame Anwendungen der Kamera zu bieten.
Soeben stellte Snapchat beispielsweise "Cameos" vor: kurze, geloopte Videos, die die User mit ihrem Gesicht personalisieren können. Für jede Stimmung, ob aufgeregt, verliebt oder deprimiert, gibt es einen eigenen Cameo. Erst Mitte September ­hatte Snap seinen neuen 3D-Kameramodus präsentiert, mit dem die User Bilder aufnehmen können, die sich in Per­spektive und Aussehen ändern, je nachdem wie das Handy bewegt wird.

Auch Werbekunden werden immer neue Tools offeriert. Mitte Oktober gab Snap bekannt, für E-Commerce-Kunden "Dynamic Ads" entwickelt zu haben. Der Kunde kann aus verschiedenen Vorlagen auswählen oder gleich den ganzen Produktkatalog synchronisieren und sich ­automatisiert verschiedene Anzeigenvorlagen erstellen lassen. Bislang werden die Dynamic Ads in den USA getestet. Für die kommenden Monate ist der Roll-out in andere Länder geplant.

Neuer Deutschland-Chef kommt im Januar

Um den Werbekunden den Zugang zu Snapchat zu erleichtern, wurde im April 2019 auch das "Lens Creative Partner"-Programm eingeführt, eine Art Zertifizierung für Dienstleister mit Snapchat-­Know-how. Zum Start waren sieben Agenturen dabei, darunter etablierte Häuser wie Jung von Matt und TLGG, aber auch kleinere AR-Spezialisten wie Headraft oder Demodern.
Ziel der Initiative ist es, Berührungsängste abzubauen und mehr Marken an Snapchat heranzuführen - Marken wie Red Bull, Seat, Chiquita oder der Kölner Zoo, die die Snapchat-Technologie in diesem Jahr für technisch aufwendige, aber eben auch sehr individuelle Kampagnen nutzten.

Ab Januar kommen sich Snapchat und die Werbeindustrie noch ein wenig näher. Dann tritt Götz Trillhaas die seit Monaten vakante Position des Managing Director DACH an. Trillhaas kommt von Google und hatte dort das Werbegeschäft in Osteuropa ausgebaut. Er soll nun, so heisst es, das Geschäft im deutschsprachigen Raum auf eine "neue Stufe heben".




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