10 Jahre Airbnb: Von der Schlafplatzbörse zum Tourismus-Giganten

Weg vom Luftmatratzen-Image

Vom Luftmatratzen-Image hat sich Airbnb verabschiedet, Frühstück gibts auch kaum noch - mittlerweile geht es eher um reiche Kundschaft im Luxus-Segment. Kein Wunder, dass die Wall Street auf den Börsengang hinfiebert. Doch Chesky hat keine Eile: "Lasst es mich direkt ansprechen: Wir werden 2018 nicht an die Börse gehen", teilte er im Februar mit. Anfang 2017 hatte er von einem "Zweijahresprojekt" gesprochen. Dass Chesky, der erst 36 Jahre alt, aber schon mehrfacher Milliardär ist, auf Zeit spielt, hat seine Gründe.
Auch wenn Airbnb - im Gegensatz zu Uber, dem zweiten weltbekannten Schwergewicht der "Sharing Economy" - bislang ohne grössere Skandale auskam, so gibt es doch viel Kritik und Ärger rund um den Globus. Beschwerden über kommerzielle und rücksichtslose Nutzer, die Lärm und Stress machen, begleiten den rasanten Aufstieg schon lange. Airbnb wird auch vorgeworfen, den Mangel an erschwinglichem Wohnraum zu verstärken. Zudem klagten Behörden, dass häufig keine Steuern auf Airbnb-Einnahmen gezahlt würden und viele Inserate illegal seien.

Verschärfung der Regeln

In Grossstädten wie Berlin, Amsterdam oder Madrid wurden die Regeln für Airbnb deutlich verschärft. In der deutschen Haupstadt war es zwischenzeitlich sogar ganz verboten, Ferienwohnungen auf dem Portal zu inserieren. Auch in Paris und New York, zwei der lukrativsten Standorte, gibt es seit Jahren Konflikte. Airbnb ist indes um Diplomatie bemüht und betont, gegen schwarze Schafe vorzugehen. Seit 2016 gibt es etwa eine Beschwerdefunktion für verärgerte Nachbarn.
Derweil läuft es finanziell offenbar ganz gut: Das Unternehmen soll 2017 seinen ersten Jahresgewinn geschafft haben. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen habe Airbnb rund 100 Millionen US-Dollar (81 Millionen Euro) verdient, berichtete die "Financial Times" Anfang des Jahres unter Berufung auf einen Insider. Die Buchungen seien um 150 Prozent gestiegen, der Umsatz habe über 3,5 Milliarden US-Dollar erreicht.




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