WhatsApp und Messenger: Facebook will Chat-Dienste verknüpfen

Mega-Reichweite

Die Gründer von WhatsApp und Instagram, die in der ersten Zeit nach der Übernahme durch Facebook weitgehend eigenständig agieren konnten, hatten zum vergangenen Jahr alle das Online-Netzwerk verlassen. Laut damaligen Berichten soll es Spannungen mit Zuckerberg gegeben haben, der stärker in die Führung der Dienste eingriff.
Die drei Dienste haben jeweils mehr als eine Milliarde Nutzer. Facebook als Online-Netzwerk kommt auf mehr als 2,2 Milliarden aktive Mitglieder - das Wachstum hatte sich zuletzt aber deutlich verlangsamt.
Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der nur die Gesprächspartner Zugang zum Inhalt einer Unterhaltung haben, setzt derzeit in der Facebook-Welt nur WhatsApp standardmässig ein. Beim Facebook Messenger kann man sie zum Austausch vertraulicher Informationen zuschalten. Beim Abgang der WhatsApp-Gründer Brian Acton und Jan Koum hatte es noch geheissen, sie hätten sich gegen Pläne zur Aufweichung der Verschlüsselung stemmen müssen.

"Whatstabook"

Eine ehemaliger Facebook-Manager sagte der "Financial Times", Zuckerberg wolle verschiedene Dienste des Konzerns zu einer Art "Whatstabook" vereinen, um das Wachstum anzukurbeln. Während die Verschlüsselung die Sicherheit der Daten verbessern würde, sei das wahre Ziel von Facebook vermutlich, an mehr Kontaktdaten heranzukommen, um potenzielle neue Nutzer zu finden, erklärte er.
Eine Zusammenlegung der technischen Infrastruktur hinter den Chat-Funktionen würde zugleich eine Zerschlagung von Facebook erschweren. In der Politik kommen insbesondere seit dem Datenskandal um Cambridge Analytica immer wieder Forderungen auf, Facebook müsse gezwungen werden, sich von den Messaging-Diensten zu trennen.




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