E-Auto-Offensive: GM und Ford eröffnen die Jagd auf Tesla

Die Anleger freut es

Bei Anlegern kamen die Nachrichten gut an - die GM-Aktie legte um über vier Prozent zu, Ford schaffte ein Plus von einem Prozent. Beim E-Auto-Vorreiter Tesla hingegen lief es weniger rund. Im dritten Quartal wurden die Produktionsziele für den ersten Mittelklassewagen Model 3 klar verfehlt, wie die Musk-Firma mitteilte. Von dem ab rund 35 000 Dollar erhältlichen E-Auto, für das es zahlreiche Vorbestellungen gibt, wurden lediglich 260 Stück gefertigt.

Dabei hatte Tesla Anfang August noch über 1500 Model 3 als Quartalsziel ausgegeben und erklärt, die Fertigung des Wagens bis Ende des Jahres auf 5000 Stück pro Woche hochfahren zu wollen. Dass das Quartalsergebnis nun erheblich geringer ausfiel, begründete Tesla lediglich mit «Produktionsengpässen» und betonte, es gebe keine grundsätzlichen Probleme mit der Fertigungs- und Lieferkette.

Insgesamt stellte Tesla im abgelaufenen Quartal 25 336 Fahrzeuge her und lieferte 26 150 aus. Beim Absatz entspricht das einem Anstieg von 4,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Nachbörslich fiel die Tesla-Aktie um 1,6 Prozent. Der Siegeszug an der Börse scheint damit vorerst beendet. Dort hatte Tesla GM in diesem Jahr - trotz roter Zahlen und überschaubarer Produktion - zwischenzeitlich sogar schon den Rang abgelaufen. Nun steigen die Zweifel an Musks Plänen.

Mit einem Börsenwert von gut 61 Milliarden Dollar steht GM aktuell wieder deutlich vor Tesla. Anleger deuten die Offensive des Marktführers offenbar als Gefahr für das Model 3, mit dem Musks Unternehmen nach Erfolgen in der Luxus-Nische den Massenmarkt erobern will. Sollten GM und Ford ernsthaft dagegenhalten, könnte es für Tesla eng werden - denn was Gewinne, Erlöse und Verkäufe angeht, liegen zwischen den Urgesteinen der US-Autoindustrie und dem aufstrebenden Neuling aus dem Silicon Valley noch immer Welten.

Von Hannes Breustedt, dpa




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