Wegwerfgesellschaft 08.09.2022, 07:08 Uhr

Verbraucherschützer: Handy-Reparatur oft teuer

Neue Handy-Displays und andere Reparaturen von Elektrogeräten sind heute im Vergleich zum Neupreis oft teuer. Vieles wird deshalb weggeworfen. Wie ein "Recht auf Reparatur" Abhilfe schaffen soll.
Verbraucherschützer fordern austauschbare Akkus, einfachere Reparaturen und länger gewährleistete Softwareupdates
(Quelle: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa)
Defekte Handys und andere Geräte sollen künftig besser repariert werden können. Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte dies bereits angekündigt - die Verbraucherzentralen drücken bei dem geplanten "Recht auf Reparatur" nun aufs Tempo.
Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Ramona Pop, hofft auf einen "echten Fortschritt", wie sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin sagte. Wie eine Umfrage zeigt, scheuen viele Handy-Nutzer wegen hoher Kosten eine Reparatur.
Das Vorhaben eines "Rechts auf Reparatur" ist im Koalitionsvertrag der Ampelparteien verankert und umfasst mehrere Punkte. Lemke hatte dies als "wichtigen Schritt aus der Wegwerfgesellschaft" angekündigt. Aus Sicht von Pop müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. So müsse schon beim Kauf die Lebensdauer eines Produktes absehbar sein.

Handy-Reparatur oft teuer

In einer Erhebung untermauerte der Verbraucherzentrale Bundesverband den Eindruck, dass sich Handys oft nur teuer reparieren lassen. Für gängige Reparaturen müssen Nutzer recht tief in die Tasche greifen, insbesondere bei günstigeren Modellen, wie die Erhebung zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Für die Studie waren 345 Reparatur-Angebote geprüft worden. Für einen Display-Austausch werden demnach bei günstigen Modellen 42 Prozent bis 73 Prozent des Neupreises fällig. Bei Modellen über 600 Euro kostet dies weniger als die Hälfte des Neupreises.
Tatsächlich lassen viele ihr defektes Handy nicht reparieren. Laut einer forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen sagten 47 Prozent der befragten Smartphone-Besitzer, an deren Gerät in den vergangenen 24 Monaten ein Defekt aufgetreten war, dieses nicht reparieren zu lassen. Von ihnen gab knapp die Hälfte an, dass dies zu teuer gewesen wäre.



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