Personalumbau drückt SAP trotz Umsatzplus ins Minus

Umbau drückt auf Bilanz

Und in der Bilanz hinterliess der Umbau wie erwartet Spuren: Unterm Strich belief sich das Minus im ersten Quartal auf 108 Millionen Euro nach 708 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum. Finanzchef Mucic veranschlagte für den Umbau im ersten Quartal 886 Millionen Euro. Das dürfte der Grossteil der Kosten sein. Er rechne in den Folgequartalen nicht mehr mit signifikanten Anpassungen, sagte er.
Die Umbaukosten herausgerechnet lief das Quartal für den Konzern sogar so gut, dass Vorstandschef Bill McDermott seine Gewinnprognosen erhöhte. Die Umsätze legten - getrieben durch das stark wachsende Geschäft mit Mietsoftware aus dem Internet - um 16 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zu. Seine Prognosen für den an der Börse viel beachteten um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn hob der Softwarekonzern für dieses Jahr an.
Bis 2023 versprach McDermott seinen Aktionären, die bereinigte operative Marge von SAP kontinuierlich um rund einen Prozentpunkt jährlich zu steigern - also insgesamt um fünf Prozentpunkte. Auch dazu dürfte der Stellenabbau beitragen, der von 2020 an jährlich 750 bis 850 Millionen Euro einsparen soll. Vergangenes Jahr erzielte SAP bei der operativen Marge einen Wert von 29 Prozent.
Zuletzt war SAP an der Börse 123 Milliarden Euro wert - rund ein Drittel mehr als die Allianz oder Siemens. McDermott ist das nicht genug. Kürzlich wiederholte er seine Ambitionen, den Marktwert bis 2023 auf 250 bis 300 Milliarden Euro hochschrauben zu wollen. Der Amerikaner macht Tempo beim Schwenk zu Cloudsoftware aus dem Internet und zu Programmen für Kundenbindung, künstliche Intelligenz und Vernetzung von Geräten. So will SAP 2023 mehr als 35 Milliarden Euro Umsatz machen. Nach den jüngsten Milliardenzukäufen wolle sich SAP aber nun auf organisches Wachstum konzentrieren, sagte McDermott. Grössere Übernahmen stünden derzeit nicht zur Debatte.




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