Smartphone-Hersteller: Alles hängt von China ab

Auf China kommt es an

Das schiere Volumen des chinesischen Marktes, auf dem letztes Jahr 421 Millionen Geräte – fast ein Viertel aller Smartphones weltweit – verkauft wurden, macht diesen zum entscheidenden Faktor für das Wohl und Wehe der Hersteller.
Für 2015 rechnet IDC dort mit nur zehn Prozent Wachstum, deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Analysten führen dies vor allem auf eine geänderte Subventionierungspolitik der Netzbetreiber und eine gewisse Marktsättigung zurück.
Einzelne Hersteller haben darauf bereits reagiert und die Vertriebskanäle angepasst: Huawei versucht zum Beispiel mit der inzwischen auch in Europa gestarteten Marke Honor den kostengünstigen Direktvertrieb per Internet zu forcieren und so die Preise der kleinen Brands zu kontern.
Mit dem Markt im Reich der Mitte kämpfen vor allem die etablierten Marken: So ist Samsung im ersten Quartal in China angesichts der starken Konkurrenz sogar aus den Top Five gefallen.
Auch Sony hat grosse Absatzprobleme in China, was im vergangenen Jahr für Aufruhr im Konzern gesorgt hat. Da fallen die ordentlichen Ergebnisse in Westeuropa und vor allem in Deutschland angesichts der geringeren Marktvolumina wenig ins Gewicht.
Allerdings konnte Samsung dank starker Verkäufe in anderen Weltregionen jüngst wieder zulegen und baute gemäss Trendforce seinen Marktanteil bei den weltweiten Smartphone-Verkäufen im ersten Quartal auf 27,8 Prozent aus, während Apple auf knapp 20 Prozent kam.
Dabei hatten sich die Erzrivalen im vierten Quartal 2014 angesichts des sehr guten Debüts des iPhone 6 fast angenähert. Der ernstzunehmendste Verfolger des Spitzenduos, Huawei, war allerdings auch im ersten Quartal mit sieben Prozent Marktanteil noch weit entfernt.
Lateinamerika ist für die Hersteller ein attraktiver Markt geworden
Entscheidend für die Entwicklung in diesem Jahr werden wohl die Wachstumsmärkte: Denn es gibt noch Weltregionen mit gewaltigen Zuwächsen. Die GfK stellte 2014 mit 59 Prozent mehr Verkäufen Lateinamerika als weltweiten Spitzenreiter fest, wo fast 110 Millionen Smartphones über den Tresen gingen. Von solchen Kaufräuschen können deutsche Verkäufer wohl nur noch träumen.




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