Mit der Blockchain auf Spritztour

Steuerung übers Smartphone

«Zentrales Element ist eine Smartphone-App, die noch weitere Dienste abdecken kann», erklärt Michael Rotter, Senior Consultant bei DoubleSlash, einem in Friedrichshafen ansässigen Softwareunternehmen, das mit ZF zusammenarbeitet, vor der Spritztour. Möglich wären so auch Systeme zum Carsharing und für die In-Car-Delivery. Denn über die App lässt sich das Auto – oder eben für letzteren Service nur der Kofferaum - öffnen. «Schon die Schlüsselfunktion wird über die Blockchain abgewickelt», sagt er weiter. «Dadurch kann nur die berechtigte Person das Auto öffnen».
Für die drei Bezahldienste demonstrierte Rotter jeweils verschiedene Abrechnungsmodi. Als er sich der Mautstation näherte, erhielt er eine Bestätigungsmeldung auf das Smartphone, bei der er gefragt wurde, ob er den zu bezahlenden Betrag entrichten möchte. Nach der Bejahung, erfolgte die Bezahlung des Strassenzolls und die Ampel der Mautstation wechselte auf grün. Die Benachrichtigungsfunktion könne auch ausgeschaltet werden, so dass die Abrechnung sozusagen im Vorbeifahren erfolge.
Die Parkuhr zieht via Blockchain im Zehn-Sekunden-Takt die Parkgebühr ein © Jens Stark / NMGZ
Beim Parkieren wurde im 10-Sekunden-Rhythmus die Gebühr abgebucht, sobald das Fahrzeug auf dem Parkfeld zum Stehen kam. «Ich bezahle so also nur für die effektiv genutzte Parkzeit», erklärt Rotter. «Mit dem System haben somit die Zeiten ein Ende, bei denen man für zwei Stunden im voraus bezahlt, aber nach einer Stunde schon wieder wegfährt».
Schliesslich wurde eine Elektrotankstelle angesteuert. Hier wird dem Benutzer sobald er das Ladekabel mit dem Auto verbindet, ein grösserer Betrag abgebucht. «Das Geld wird dabei auf eine Art virtuelles Treuhandkonto überwiesen», so Rotter weiter. Sobald der Stecker wieder gezogen wird, überweist das System den nicht getankten Betrag zurück.
Car eWallet, das während der Spritztour gut funktionierte, ist noch ein Prototyp. Doch bereits im nächsten Jahr soll das System in einem Pilot weiter getestet werden, verspricht Alexander Graf von ZF am Rande der Veranstaltung. Genaueres konnte er noch nicht sagen, doch am ehesten werde man das System in einem «Flotten-Set-up» dann genauer in der Praxis unter die Lupe nehmen können.




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