Smarte Bestellungen: Wenn der Drucker Tinte ordert

Handel muss heute Erfahrungen sammeln

Deswegen sollte der Handel heute ­Konzepte entwickeln und Erfahrungen sammeln. Bei Conrad Connect haben Händler dafür mehrere Optionen. In der simpelsten Variante können sie sich über die Plattform präsentieren. Verknüpft ein Käufer ein Produkt dieses Händlers mit einem smarten Gerät und geht darüber eine Bestellung ein, leitet Conrad Connect sie per E-Mail an den Händler weiter, der sie dann manuell bearbeitet. "Das ist nicht sehr modern", ­gesteht Bös, "reicht aber zum Testen."
Die zweite Variante sieht eine Integration des Shops über APIs (offene Schnittstellen)  vor. Sie verbinden das Shop-System oder die Warenwirtschaft des Händlers mit der Plattform, sodass die nötigen Informationen wie der aktuelle Preis abgerufen und an den Kunden weitergegeben werden können. Diese Schnittstellen stellt Conrad Connect bereit.

Smart Odering als Platform-as-a-Service

Als dritte Option können Händler die Funktionalität der Plattform in ihren eigenen Shop integrieren, Stichwort Platform-as-a-Service. Auch hier läuft die Anbindung über APIs. Zudem stellt Conrad Connect einzelne Funktionen in Form von ­Microservices zur Verfügung, die in den Shop des Händlers eingebunden werden können. Diese Vollintegration ist noch nicht komplett entwickelt, soll aber bis spätestens Sommer 2020 verfügbar sein.
Für die Verbraucher kostet die Bestellung über Conrad Connect nichts zusätzlich. Für die Händler fällt eine Transaktions­gebühr an, die sich nach der jeweiligen Produktkategorie und dem Bestellvolumen richtet. Sie liegt "bei etwa einem Euro oder darunter", so Bös.

Usability eines der Haupthindernisse

Eines der Haupthindernisse beim Smart Ordering ist die Usability: Wenn ein System Flexibilität erlaubt, also die Auswahl des Händlers, des auslösenden Signals und des Bestellwegs - zum Beispiel Sprach­assistent, Smart Button oder das Gerät selbst - muss der Kunde einmal den gesamten Bestellprozess einrichten. "Das ist momentan eher etwas für Techies", räumt Bös ein.
Doch er geht davon aus, dass dies schon in einigen Jahren überflüssig sein wird, weil die Technik das Verhalten der Nutzer dann automatisch analysiert und sich anhand der Daten selbst einrichten wird. "Wir befinden uns noch in der Steinzeit des Internets der Dinge", sagt er. 
Insbesondere im B2B-Bereich werden smarte Bestellsysteme in Zukunft der Normalfall sein. "Dann geht es nicht mehr so sehr darum, Maschinen zu verkaufen, sondern vielmehr deren Laufleistung oder Abfüllmenge", so seine Vision.




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