Voice Search: Wenn Alexa auf Amazon sucht

Keyword-Pflege so wichtig wie nie  

Was aber ist mit den Produkten, die nicht tagtäglich bestellt werden, über die sich die Konsumenten auf Amazon erst informieren wollen? Hier wird die Keyword-Pflege wichtiger denn je. "Ich kann mir vorstellen, dass es noch wichtiger wird, präzise und wortgenaue Informationen im Listing zu liefern", sagt David Schmidbauer, CEO der DBS Solutions GmbH, Regensburg. "Die schwierigste Herausforderung wird es werden, Long-Tail Keywords, also mehrkettige Suchbegriffe, so zu verwenden, wie die Nutzer sprechen, beziehungsweise so, wie die Nutzer per gesprochener Suchanfrage suchen."
Wer im Voice Search Ranking oben landen will, muss sich also ganz tief in den User hineinversetzen. Er muss antizipieren, mit welchen Wörtern dieser nach dem Produkt suchen könnte. Und er muss mit einer falschen Aussprache rechnen. "Spannend wird sein, welche Worte die ­Spracherkennung erkennt und was sie aus den nicht korrekt ­erkannten Wörtern macht", sagt Marcel Pirlich, CEO der Bidmanagement GmbH, Berlin. "Letztere wären dann analog zu den Vertippern und sollten in den Kampagnen berücksichtigt werden."

Long-Tail-Suchanfragen sind mündlich einfacher

Das Amazon SEO steht also mit dem Spracheinkauf vor einer Zäsur. Es wird deutlich komplizierter werden. Andererseits aber besteht darin auch eine Chance. Denn Suchen, für die beispielsweise mühsam mehrere Keywords ins Smartphone eingetippt werden müssen, werden einfacher, wenn man sie diktieren kann. Voice Search könnte also Long-Tail-Suchanfragen vereinfachen. "Je mehr Konsumenten mit Voice-Search-Devices arbeiten, desto mehr könnte langfristig auch das Such­volumen im Long-Tail-Bereich steigen, wodurch wiederum Voice Search an Relevanz gewinnen könnte", meint Frank Rauchfuss, CEO des Technologieunternehmens Intelli Ad Media GmbH, München. "Voice Search wirkt sich also auf die Keywords aus, die sich dem Sprachverhalten entsprechend ändern werden." 
Performance-Marketer müssen für ihr Amazon-SEO also zweigleisig fahren: für die getippte und für die gesprochene ­Suche. Diese Differenzierung zwischen händischer und sprachlicher Nutzerein­gabe führt zu einer grösseren Keyword-Vielfalt - und zu einem intensiveren Wettbewerb, auch durch Amazon selbst. Saral: "Ich gehe davon aus, dass Amazon Voice Search nutzen wird, um seine eigenen Brands stärker zu platzieren."



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