eBay, Rebuy und Co.
05.11.2018, 14:16 Uhr

Re-Commerce: Der Trend mit Second-Hand-Ware

Flohmärkte, Kleiderbörsen und Co. kennen auch ältere Generationen. Doch selten gab es so viele Möglichkeiten wie heute, Gebrauchtwaren loszuwerden - vor allem im Internet.
(Quelle: shutterstock.com/Tero Vesalainen)
Das Regal voller Bücher - längst gelesen, aber immer noch interessant. Im Schrank lauter Klamotten - zu oft getragen für den eigenen Geschmack, aber nach wie vor schick. Und im Keller eine Kiste mit DVDs und CDs - ob die noch jemand braucht? Wegschmeissen kommt nicht in Frage, der Umwelt zuliebe. Und für den Mülleimer ist auch zu viel Nostalgie im Spiel. Doch vielleicht gibt es ja für das ein oder andere Kleid noch ein paar Euro.

Die Idee, gebrauchte Dinge weiter zu verkaufen, gibt es schon ewig. Flohmärkte, Kleiderbörsen und Co. kennen auch ältere Generationen. Doch selten gab es so viele Möglichkeiten wie heute, Gebrauchtwaren loszuwerden - vor allem im Internet. Neben eBay versprechen Online-Plattformen wie Momox oder Rebuy den schnellen An- und Weiterverkauf von Büchern, CDs, Kleidung oder Handys. Und vor allem junge Frauen tummeln sich mit aufwendig gestalteten Fotos ihrer modischen Stücke auf Kleiderkreisel.de.

Second Hand liegt im Trend

"Es gibt fast nichts, für das es nicht auch einen Wiederverkaufsmarkt gibt", sagt Thomas Ahlmann, Sprecher des Vereins Fairwertung, der sich für die Belange gemeinnütziger Altkleidersammlungen einsetzt. "Second Hand liegt absolut im Trend". Solche Schlagzeilen stehen aber seit Jahren in den Zeitungen. Ist das wirklich so?

Auf den ersten Blick schon. "Seit den 90er Jahren wird Second-Hand unter dem Begriff "Vintage" immer erfolgreicher", sagt Daniela Kaminski, Geschäftsführerin beim Branchenverband Second-Hand vernetzt. Allerdings unter eher eigennützigen Motiven: "Es gibt ein grosses Spektrum an jungen Menschen, die keine Lust haben, alle gleich auszusehen", sagt sie. "Die nutzen Second-Hand für ihre Kreativität."

Stichwort "shared economy"

Das zeigt sich auch daran, dass es neben klassischen Verkaufsplattformen innovativere Ansätze gibt, Stichwort "sharedeconomy". Dazu gehört das Kölner Start-up Kleiderei. Vor allem modische Frauenkleidung konnte dort verliehen und ausprobiert werden. Und auch wenn der Online-Shop derzeit nicht zur Verfügung steht, haben andere Unternehmer die Idee aufgegriffen - etwa das ebenfalls in Köln ansässige Start-up Myonbelle, oder in München der Trachtenverleih Dresscoded.

Ein weiteres Indiz, dass Second Hand angesagt ist, ist das Einsteigen grosser Konzerne wie Ikea. Der Möbelriese bietet seinen Kunden seit Kurzem an, nicht mehr benötigte Möbel zurückzubringen, um sie dort weiterverkaufen zu lassen.




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