Online-Handel stürzt Spielwarenläden in die Krise

Sind die Spielwarenläden also vom Aussterben bedroht?

Nicht unbedingt. Der Münsteraner Spielwarenhändler Budke etwa bezeichnet sein Kinderkaufhaus zwar gerne als Dinosaurier. Mit dem Aussterben hat er es aber gar nicht eilig. Für ihn steht fest: "Dinosaurier, die sich spezialisieren, werden überleben. Alle anderen werden sterben." Und er tut alles dafür, dass sein Kinderkaufhaus Mukk eine Zukunft hat.

"Wir sind ein Erlebniskaufhaus", beschreibt er das Konzept. Auf 3.000 Quadratmetern in der Münsteraner Altstadt bietet Mukk nicht nur über 60.000 Artikel vom Plüschtier über die Babywiege bis zur Kindermode, sondern auch viel Einkaufspass. In der Kindermodeabteilung lockt ein Karussell. Eine Rutsche verführt zum Besuch im Untergeschoss und überall gibt es Möglichkeiten zum Anfassen und Ausprobieren der Spielsachen. Ausserdem veranstaltet das Mukk regelmässig Events von der "Magischen Nacht im Kinderkaufhaus" bis zum Tipp-Kick-Turnier. Und es gibt einen eigenen Online Shop.

Branchensprecher Kahnt hält den Weg, denn Budke eingeschlagen hat, für vielversprechend. "Es gibt auch weiter Raum für Spielwarengeschäfte, die mit einem originellen Sortimentsmix eine besondere Einkaufserfahrung bieten und die Kunden mit Aktionen und Festen an sich binden", ist er überzeugt.

Doch einfach werden auch die nächsten Jahre für die verbliebenen Spielwarenhändler in den Einkaufsstrassen nicht werden. Denn die Zahl der Herausforderungen nimmt eher noch weiter zu. Schliesslich wird im Internet Kinderspielzeug und Kinderbekleidung längst nicht mehr nur verkauft, sondern immer öfter auch vermietet - von Start-ups wie Kilenda, aber auch von bekannten Handelsketten wie Tchibo oder Real.



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