Lokale Marktplätze sind gescheitert

Lokale Marktplätze spielen keine Rolle im E-Commerce

Eine aktuelle Marktanalyse des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI zeigt, dass die lokalen Marktplätze im Online-Handel bislang keine nennenswerte Rolle spielen. "Kein einziger von Ihnen hat es in unser Ranking der 1000 grössten Online-Händler geschafft. Sie tun sich sehr schwer", berichtet EHI-Experte Lars Hofacker.

Horst Hesse von der Hochschule Koblenz sieht einen der grössten Schwachpunkte der lokalen Online-Plattformen in der geringen Zahl der teilnehmenden Händler. In der Regel fänden sich dort nur zwischen 30 und 60 Anbieter pro Ort. Das Ziel, das Shopping-Angebot einer Stadt im Internet abzubilden, lasse sich damit nicht erfüllen, bemängelt er. Er sehe deshalb keine schnellen Erfolge.

Ein Blick auf die Online-City Wuppertal bestätigt seine Einschätzung. Aktuell sind gerade einmal 65 Händler aus der bergischen Stadt auf dem Internet-Markplatz präsent. Und die allermeisten von ihnen bieten nicht mehr als ein paar Hundert, oder gar nur ein paar Dutzend Artikel auf dem Marktplatz an. Zum Vergleich: Die Zahl der auf amazon.de angebotenen Waren wird auf mehr als 200 Millionen geschätzt.

Für einen Abgesang ist es zu früh

Für einen Abgesang auf die Online-Marktplätze scheint es dennoch zu früh. Atalanda-Geschäftsführer Heimbold plant für dieses und das nächste Jahr den Start weiterer lokaler Marktplätze. Und auch der EHI-Experte Hofacker meint: "Für einen Händler, der keine Erfahrung mit dem Internethandel hat, sind Online-Marktplätze eine gute Möglichkeit, erste Erfahrungen zu sammeln. Das macht es einfacher, in der eigenen Stadt digital sichtbar zu werden." Doch fügt er dann noch hinzu: Um wirklich nennenswerte Verkaufszahlen zu erzielen, müsse ein Händler dann doch auf grossen Marktplätzen wie Amazon oder eBay präsent sein.



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