Zu wenig Wirksamkeit
05.11.2019, 12:42 Uhr
Lokale Marktplätze sind gescheitert
Mit lokalen Internet-Marktplätzen versuchen zahlreiche Städte und Gemeinden dem Siegeszug des Online-Handels etwas entgegenzusetzen. Doch der Versuch, durch lokale Online-Marktplätze die Innenstädte zu beleben, ist laut Handelsexperte Gerrit Heinemann gescheitert.
Sie heissen Flensburg-Shopping.de, Online-City Wuppertal oder Kauf-im Allgaeu.de. Mit lokalen Internet-Marktplätzen und digitalen Schaufenstern versuchen zahlreiche Städte und Gemeinden dem Siegeszug des Online-Handels etwas entgegenzusetzen. Doch es mehren sich bei Handelsexperten Zweifel an der Wirksamkeit der gut gemeinten Initiativen.
"Der Versuch, durch lokale Online-Marktplätze die Innenstädte zu beleben, ist gescheitert", urteilt etwa der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Seine Erklärung dafür: "Lokale Marktplätze funktionieren im Internet einfach nicht. Es fehlt ihnen an allem, was das Einkaufen im Internet attraktiv macht, von der grossen Auswahl bis zu den günstigen Preisen." Stattdessen werde auf das Prinzip Hoffnung oder vielleicht eher noch auf das Mitleid der Verbraucher gesetzt. "Aber das war im Handel noch nie ein Rezept, das funktioniert."
Dieses düstere Bild teilen natürlich nicht alle Beteiligten. Roman Heimbold, der mit seinem Unternehmen Atalanda allein in Deutschland insgesamt 19 Online-Marktplätze zwischen Alfeld (Leine) in Niedersachsen und Freilassing in Bayern betreut, wehrt sich dagegen, den Erfolg der Online-Marktplätze auf die im Internet erzielten Umsätze zu reduzieren. Auf den von Atalanda betreuten Marktplätzen seien inzwischen zusammen um die 1.000 Teilnehmer vertreten. Doch nur jeder zehnte davon biete tatsächlich im Netz Produkte zum Verkauf an.
"Der Versuch, durch lokale Online-Marktplätze die Innenstädte zu beleben, ist gescheitert", urteilt etwa der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Seine Erklärung dafür: "Lokale Marktplätze funktionieren im Internet einfach nicht. Es fehlt ihnen an allem, was das Einkaufen im Internet attraktiv macht, von der grossen Auswahl bis zu den günstigen Preisen." Stattdessen werde auf das Prinzip Hoffnung oder vielleicht eher noch auf das Mitleid der Verbraucher gesetzt. "Aber das war im Handel noch nie ein Rezept, das funktioniert."
Dieses düstere Bild teilen natürlich nicht alle Beteiligten. Roman Heimbold, der mit seinem Unternehmen Atalanda allein in Deutschland insgesamt 19 Online-Marktplätze zwischen Alfeld (Leine) in Niedersachsen und Freilassing in Bayern betreut, wehrt sich dagegen, den Erfolg der Online-Marktplätze auf die im Internet erzielten Umsätze zu reduzieren. Auf den von Atalanda betreuten Marktplätzen seien inzwischen zusammen um die 1.000 Teilnehmer vertreten. Doch nur jeder zehnte davon biete tatsächlich im Netz Produkte zum Verkauf an.
Sichtbarkeit im Netz
Für viele Händler und insbesondere für Dienstleistungsunternehmen sei es viel wichtiger, im Internet sichtbar zu werden. "Wir arbeiten vor allem mit kleineren und mittleren Unternehmen zusammen und viele davon sind beim Thema Digitalisierung noch sehr entwicklungsbedürftig", betonte er. Der Auftritt auf dem lokalen Marktplatz könne dann auch ein erster Schritt sein, um später seine Waren auch auf Amazon oder eBay anzubieten.
Ganz ähnlich sieht man das in Wuppertal, das mit dem Portal Online-City 2014 einer der Vorreiter bei den lokalen Marktplätzen im Netz war. Auch Rolf Volmerig, Vorstand der Wirtschaftsförderung Wuppertal, räumt ein, dass die online erzielten Umsätze noch nicht sehr beeindruckend seien. Doch berichteten viele Händler, dass durch den Online-Auftritt neue Kunden in den Läden kämen. Hier mache sich die gesteigerte Sichtbarkeit der Unternehmen im Internet positive bemerkbar. Ausserdem sei die Zusammenarbeit zwischen den Händlern gestärkt worden.
Ganz ähnlich sieht man das in Wuppertal, das mit dem Portal Online-City 2014 einer der Vorreiter bei den lokalen Marktplätzen im Netz war. Auch Rolf Volmerig, Vorstand der Wirtschaftsförderung Wuppertal, räumt ein, dass die online erzielten Umsätze noch nicht sehr beeindruckend seien. Doch berichteten viele Händler, dass durch den Online-Auftritt neue Kunden in den Läden kämen. Hier mache sich die gesteigerte Sichtbarkeit der Unternehmen im Internet positive bemerkbar. Ausserdem sei die Zusammenarbeit zwischen den Händlern gestärkt worden.