Studie 02.04.2019, 15:34 Uhr

38 Prozent der Online-Händler nutzen datenbasierte Preisgestaltung

Eine Studie des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens zeigt, dass Online-Händler zunehmend auf die dynamische und personenbezogene Preisbildung setzen. Starke Preisschwankungen sind beim Konsumenten jedoch unbeliebt.
Österreichische Online-Händler passen die Preise im Webshop oftmals an. So richten sich 42 Prozent bei der Preisgestaltung nach der Konkurrenz. 28 Prozent passen die Preise am bisherigen Einkaufsverhalten der Konsumenten an, 22 Prozent richten sich nach der Tageszeit und 20 Prozent beziehen das bisherige Surf-Verhalten der Kunden, bei der Preisgestaltung mit ein. 19 Prozent passen den Preis an den Wohnort des Kunden an.
(Quelle: Österreichische E-Commerce-Gütezeichen)
Das Österreichische E-Commerce-Gütezeichen hat gemeinsam mit Marketagent im Dezember 2018, eine Online-Befragung zum Thema Preisanpassung und Erfahrung im Online-Handel durchgeführt.
Die Preisgestaltung des Online-Handels richtet sich oftmals nach Wochentag, Uhrzeit oder anderen Gegebenheiten und wird auch dynamische Preisgestaltung (Dynamic Pricing) genannt. Händler beziehen zudem häufig Daten ihrer Kunden für eine personenbezogene Preisbildung mit ein (Personal Pricing). Dazu dienen Informationen über das bisherige Surf- und Einkaufsverhalten, sowie der Standort des Users und die Art des benutzten Endgeräts.

Online-Händler setzen zunehmend auf Preisanpassungen

„38 Prozent der befragten österreichischen Unternehmen, die Online-Shops betreiben oder Online-Buchungsmöglichkeiten anbieten, nutzen die Möglichkeiten der datenbasierten Preisgestaltung in irgendeiner Form“, erklärt Thorsten Behrens, Geschäftsführer des Österreichischen E-Commerce-Gütezeichens, die Handhabe österreichischer Online-Anbieter.
62 Prozent der befragten Händler lehnten die dynamische Preisgestaltung bisher ab. Die Gründe dafür sind das fehlende Know-how und der grosse Aufwand der damit verbunden ist. Acht Prozent wollen jedoch zukünftig die dynamische Preisgestaltung nutzen.
28 Prozent der befragten Konsumenten fallen Preisschwankungen vor allem beim Buchen von Flügen auf. 26 Prozent bemerkten Preisschwankungen bei Hotelbuchungen. Buchungsplattformen sind laut Behrens Vorreiter der persönlichen Preisgestaltung. Auch Mobilitäts- und Car-Sharing-Anbieter verrechnen Kunden bei gleichen Fahrzeugmodellen unterschiedliche Preise. Nur 17 Prozent der Konsumenten bemerkten in der Vergangenheit produktbezogene Preisänderungen in Web-Shops. Vor allem beim Kauf von elektronischen Unterhaltungsgeräten wie Smartphones, Fernsehern und Computern. 13 Prozent bemerkten Unterschiede in der Preisgestaltung von Haushaltsgeräten und 14 Prozent bei Bekleidung. Beinahe 40 Prozent der Befragten sind Preisschwankungen noch nie aufgefallen.
Mehr als die Hälfte der Konsumenten vergleicht die Preise in Online-Shops und kauft das Produkt beim günstigeren Online-Anbieter. 19 Prozent suchen sogar im stationären Handel nach günstigeren Angeboten. 14 Prozent warten darauf, dass der Preis im gewählten Online-Shop wieder sinkt und kaufen das Produkt dann dort.

Christina Ebner
Autor(in) Christina Ebner



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