Scout24 prüft Ausstieg bei Autoscout24
"Strategische Alternativen" prüfen
Mitte August hatte Scout24 mitgeteilt, "strategische Alternativen" für Autoscout24 zu prüfen. Damit gab das Unternehmen offensichtlich dem Druck des aktivistischen Aktionärs Elliott nach. Der hatte zuvor gefordert, das Portal für Autohandel zu verkaufen, damit sich Scout besser auf seine Immobiliensparte mit dem Portal Immobilienscout24 konzentrieren könne.
In diesem Geschäft arbeitet Scout24 deutlich profitabler als in der Autosparte. Das soll auch künftig so bleiben: Die operative Marge dürfte 2020 demnach mit bis zu 65 Prozent um 18 Prozentpunkte höher ausfallen als die von Autoscout24. In den Jahren bis 2022 soll sich dieser Abstand nur geringfügig schmälern.
Für das laufende Geschäftsjahr hatte Scout24 seine Investoren zuletzt in puncto Margenentwicklung etwas verunsichert. So hiess es bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal, dass man davon ausgehe, "mindestens das untere Ende" der prognostizierten Bandbreite von 52 bis 54 Prozent für die Ebitda-Marge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit zu erreichen. Im Sommer hiess es noch, Scout24 erwarte eine Ebitda-Marge zwischen 52 und 54 Prozent. Am Markt wurde das als leichte Senkung interpretiert, die Aktie verlor an dem Tag rund drei Prozent.
Die neu angekündigten Ziele für die nächsten Jahre würden nun aber in etwa den Erwartungen entsprechen, hiess es von einem Händler. Laut Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan dürften Analysten am Markt ihre Schätzungen nun erhöhen.
Neben dem Berliner Wettbewerber Auto1 soll sich laut Kreisen auch die britische Beteiligungsgesellschaft Permira für die Autosparte interessieren. Die Zuflüsse aus dem neu geschaffenen Segment "Consumer Services" mit eingerechnet, bezifferte JPM-Analyst Diebel den Wert der Autosparte zuletzt auf zweieinhalb Milliarden Euro. Diese Schätzung bestätigte er noch einmal.