Analyse der Beratungsfirma EY 08.04.2020, 23:48 Uhr

Corona-Krise bedroht die Existenz vieler Start-ups

Die Corona-Krise könnte die Existenz vieler Start-ups bedrohen, da Investoren der Finanzierung junger Firmen genauer hinschauen und Einnahmen bei Gründern wegbrechen. Zu dieser Einschätzung kommt eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY.
(Quelle: shutterstock.com/Artgraphics)
Nach Rekordjahren mit üppigen Finanzierungen könnte die Corona-Krise laut einer Studie viele Start-ups in ihrer Existenz bedrohen. Investoren dürften bei der Finanzierung junger Firmen genauer hinschauen und Einnahmen bei Gründern wegbrechen, heisst es in einer Analyse der Beratungsgesellschaft EY.

"2019 dürfte vorerst das letzte Rekordjahr für das europäische Start-up-Ökosystem gewesen sein", sagte Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland. Die Pandemie werde zu deutlich weniger Investitionen und massiven Umsatzausfällen führen. Trockne der Finanzierungsmarkt für Gründer aus, würde das den Technologiestandort Deutschland um Jahre zurückwerfen, warnte Barth. Er sprach von einer "existenziellen Herausforderung" für die Branche.

Angewiesen auf Investorengelder

Start-ups schreiben in der Regel keine Gewinne und sind auf Kapital von Investoren angewiesen. Viele Gründer bringen Privatvermögen in ihre Firmen ein und haben nur wenige Rücklagen - was sie nun verwundbar macht.

"Die Mehrzahl der Start-ups ist nur für einige Monate durchfinanziert", sagte EY-Partner Peter Lennartz am Dienstag. Investoren müssten entscheiden, welche Geschäftsmodelle tragfähig seien. Für aussichtsreiche Firmen werde es Zwischenfinanzierungen geben, aber seltener grosse Investments. Ohnehin verteilt sich das Geld meist auf nur wenige Gewinner - etwa 2019 der Fernbus-Anbieter FlixMobility, das Reiseportal GetYourGuide oder die Online-Bank N26.



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