Entlastung für Hotlines 17.03.2020, 09:41 Uhr

Wiener Start-up entwickelt Tool für COVID-19-Selbsttests

„Corona Detector“ ermöglicht erste Selbsteinschätzung und kann Notfall-Hotlines entlasten. Software wird in wenigen Tagen in mehreren europäischen Sprachen verfügbar sein.
Konstantin Klingler: „Der ‚Corona Detector‘ ersetzt im Verdachtsfall natürlich nicht die ärztliche Diagnose! Er ist aber eine geeignete Möglichkeit, das Risiko einzuschätzen und die staatliche Infrastruktur zu entlasten. Der ‚Corona Detector‘ kann helfen, dass tatsächlich Betroffene schneller bei den Hotlines durchkommen und ihnen geholfen wird.“
(Quelle: Konstantin Klingler)
In Staaten wie Singapur trägt der Einsatz moderner Technologie deutlich zur Eindämmung der Verbreitung des COVID-19-Virus bei. Diesen Ansatz verfolgt in Österreich der 20-jährige Student und Start-up-Unternehmer Konstantin Klingler mit dem „Corona Detector“. In Beratungen mit anerkannten Virologen und Medizinern hat er einen Selbsttest für alle Endgeräte entwickelt. Diesen möchte er Gesundheitsinstitutionen und Behörden als sinnvolle Ergänzung zur Entlastung ihrer Krisen-Infrastruktur zur Verfügung stellen.
Bei der Programmierung wurden Daten des österreichischen Gesundheitsministeriums und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) berücksichtigt. Der einfache Online-Selbsttest hilft Menschen dabei, anhand eines Fragenkatalogs das Risiko einer möglichen Infektion mit COVID-19 im Vorfeld der medizinischen Konsultation zu prüfen. Dadurch kann ein grosser Teil der zahlreichen Anrufe bei Notfallnummern wie der Gesundheits-Hotline 1450 reduziert und diese entlastet werden. Mittlerweile müssen bereits Soldaten die Hotline unterstützen, um die zahlreichen Anrufe zu beantworten. Im digitalen Selbsttest werden Faktoren wie Reisehistorie, Alter und Symptome abgefragt und daraus eine erste, unverbindliche Risikobewertung ausgegeben. Innerhalb der letzten zwölf Tage haben bereits über 70.000 Menschen den „Corona Detector“ genutzt, um ihr Infektionsrisiko einzuschätzen.
„Der Zugang zu einer Ersteinschätzung des Infektionsrisikos hilft, Panik zu reduzieren, medizinische Ressourcen zu schonen und Notfall-Hotlines zu entlasten. Langfristig möchten wir Regierungen und Gesundheitsorganisationen ein Tool anbieten, um Krisen besser bewältigen zu können und von technologischen Möglichkeiten zu profitieren, die auf jedem Smartphone abgerufen werden können“, sagt Klingler.

Christina Ebner
Autor(in) Christina Ebner



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