Shoppen ohne Warteschlange: Wenn das Handy die Ladenkasse ersetzt
Kein Selbstläufer
Ein Selbstläufer ist die neue Art zu bezahlen aber nicht, wie erste Erfahrungen zeigen. In einem Kölner Rewe-Markt, wo die Kunden bereits seit einem Jahr die Möglichkeit haben, die Produkte beim Einkauf selbst mit dem Handy oder einem vom Geschäft zur Verfügung gestellten Scanner zu erfassen, wird das Angebot gerade einmal von 40 bis 50 Leuten am Tag genutzt. "Da ist sicher noch Luft nach oben drin. Aber man muss den Leuten Zeit lassen, dann werden sie schon kommen", ist ein Unternehmenssprecher überzeugt.
Auch Penny-Projektleiter Fischer meint: "Am Anfang ist es für manche Kunden wahrscheinlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man es einmal verstanden hat, ist es kein Hexenwerk mehr." Er hofft, dass auf Dauer etwa jeder zehnte Kunde in den Penny-Märkten von der Möglichkeit Gebrauch macht. Wie gut das Angebot angenommen werde, hänge nicht zuletzt vom Standort des Geschäfts ab, verrät er. Bei einem Testmarkt in der Nähe der Marburger Uni etwa sei die Nutzungsquote dank der technikaffinen Studenten von Anfang an sehr hoch gewesen. In "normaleren" Lagen könne es länger dauern.
Um die Kunden für einen Test zu motivieren, lockt Penny in den ersten Wochen bei der Nutzung des Self-Scannnigs mit einem fünf-Prozent-Rabatt auf den gesamten Einkauf. Gleichzeitig betont das Unternehmen, niemand müsse Angst haben, mit dem Self-Scanning die Jobs der Penny-Mitarbeiter zu gefährden. "Wir wollen dadurch keine Arbeitsplätze abbauen. Wir wollen hiermit unsere Mitarbeiter entlasten und mehr Freiraum für andere, zeitaufwendige Tätigkeiten schaffen" - etwa für die Kontrolle der Haltbarkeitsdaten bei verderblicher Ware.
Zunahme der Ladendiebstähle
Doch hat das Unternehmen nicht Angst vor einer Zunahme der Ladendiebstähle? Fischer schüttelt den Kopf. "Es wird natürlich an der Kasse stichprobenartige Kontrollen geben. Aber wir können schon jetzt sagen, die Inventurdifferenzen in den Märkten, wo wir das Angebot schon länger getestet haben, haben sich nicht auffällig verändert."
International ist Deutschland bisher beim Thema Self-Checkout - also dem eigenhändigen Erfassen der Ware durch den Kunden - eher ein Nachzügler. Mitte vergangenen Jahres gab es laut EHI gerade einmal 4.760 SB-Kassen, an denen der Kunde die Ware selbst scannen und bezahlen konnte. Doch glaubt der EHI-Experte Acar, dass der Rückstand auf die anderen Ländern kein Dauerzustand sein muss. "Mit der Smartphone-Lösung könnte sich das jetzt ändern."
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Quelle: Data Driven Commerce Days