E-Books 17.04.2015, 11:03 Uhr

Wer hat den besten Preis?

Comparis vergleicht gebundene Bücher mit ihren elektronischen Pendants und stellt fest, dass E-Books manchmal sogar teurer sind.
Unterwegs lesen: Speicherplatz für bis zu 1‘400 Bücher.
(Quelle: Kindle)
Der Anteil der Konsumenten, die elektronische Bücher lesen, ist noch vergleichsweise gering, obwohl E-Books gegenüber herkömmlichen Büchern einige Vorteile aufweisen: Die E-Books können per Mausklick gekauft werden, man kann sofort nach dem Kauf mit der Lektüre beginnen, die praktischen Reader sind handlich, brauchen wenig Platz und sind erheblich leichter als ein Buch, zudem kann die Schriftgrösse geändert werden.
Allerdings gibt es auch Nachteile: Ein E-Book kann man nicht mal eben so einem Freund ausleihen ohne gleich das ganze Lesegerät mitzugeben. Und Lesen auf dem E-Book-Reader oder dem Tablet ist nicht das gleiche Gefühl, wie ein Buch in Händen zu halten, die Seiten umzublättern und auf Papier zu lesen.
E-Books lassen sich auf zwei Arten lesen: Entweder auf einem E-Book-Reader oder auf einem Tablet. Der Vorteil eines E-Book-Readers mit E-Ink-Display: auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen sind die Texte gut lesbar. Und der Akku hält tagelang durch. Dafür haben die Geräte nur einen Schwarz-Weiss-Bildschirm.

Epub oder Kindle

Der Vorteil von Tablets: Bücher lesen auf dem Tablet ist nur eine Funktion unter vielen weiteren: Einfach eine entsprechende App starten und loslegen. Bei hellem Sonnenlicht wird es aber schwierig, auf dem Display noch etwas zu erkennen.
Kindle Reader: Leichter als ein Taschenbuch.

Die meisten Buchhändler wie auch die meisten E-Book-Reader setzen auf den Epub-Standard. Ein Buch im Epub-Standard kann bei einem beliebigen Shop gekauft und auf unterschiedlichen  Geräten gelesen werden. Einzig Amazon fährt einen Sonderzug: der Internetriese hat sein eigenes System und verkauft nur Bücher für den Kindle Reader. Mittlerweise gibt es allerdings eine App, die das Lesen dieser E-Books auch auf Tablets und PCs ermöglicht.

Angebotsübersicht

Während vieler Jahre war das Angebot an E-Books wesentlich kleiner als das herkömmlicher Bücher. Das hat sich seit einiger Zeit geändert. Inzwischen sind immer mehr Bücher auch als E-Book erhältlich. Bei den drei grossen E-Book-Verkäufern Amazon, Orell Füssli Thalia und Weltbild etwa sind alle Bücher der Belletristik und der Taschenbuch-Bestsellerliste auch als E-Book verfügbar. Beim Konkurrenten Ex Libris ist das Angebot deutlich kleiner: Nur jeder zweite Titel von dessen Bestseller-Liste ist auch als E-Book erhältlich.
Bei den Sachbüchern ist das Angebot insgesamt viel spärlicher. Von den 20 aktuellen Bestsellern in dieser Kategorie sind nur gerade 13 in mindestens einem Shop als E-Book verfügbar.


Willkürliche Preisunterschiede

Die Preisunterschiede bei Büchern – im Gegensatz zu E-Books – sind gross. Unterschiede zwischen 50 und 70 Prozent zwischen dem teuersten und dem günstigsten Shop sind die Regel. Hier lohnt es sich, die Preise vor dem Kauf zu vergleichen.
Bei den E-Books sieht es anders aus. Einige Titel sind bei allen untersuchten Shops praktisch gleich teuer. Bei anderen gibt es zwar Preisunterschiede, die fallen jedoch geringer aus als bei den Büchern: Im Schnitt  bezahlt man beim teuersten Shop 23 Prozent mehr als beim billigsten. Bei den Büchern beträgt diese Differenz 63 Prozent.
Wie sieht der Vergleich zwischen den Büchern und den E-Books aus? Viele Konsumenten denken, dass E-Books günstiger sind als herkömmliche Bücher. Doch das stimmt in der Schweiz nicht pauschal. Von den untersuchten Bestseller-Büchern ist nur knapp jedes zweite Buch als E-Book zu einem günstigeren Preis erhältlich als sein herkömmliches Pendant in gedruckter Buchform.
Es erstaunt, dass viele E-Books teurer sind als Bücher. Denn bei E-Books fallen die hohen Kosten für Druck, Lagerung und Auslieferung weg.
Ralf Beyeler, Comparis
Dieser Artikel stammt aus der Printausgabe des Online PC Magazin. Lesen Sie den Artikel auch im
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