Datenroaming 18.06.2015, 07:35 Uhr

Roaming-Kostenfallen in den Ferien vermeiden

Gerade in den Ferien ist das Smartphone ein unverzichtbarer Reisebegleiter. Comparis sagt, worauf Sie beim Datenroaming achten müssen.
Auslandaufenthalt: Datenintensive Dienste sollten im Ausland nur eingeschränkt genutzt werden.
(Quelle: Samsung)
Der Alleskönner Smartphone ist auch auf Auslandsreisen äusserst beliebt: Es lotst seinen Besitzer durch fremde Städte und Länder, übersetzt die Menükarte, zeigt die nächste Bahnverbindung an und informiert über Öffnungszeiten. Die böse Überraschung kommt oft viel später: Man kehrt aus den Ferien zurück und findet eine Horror-Rechnung im Briefkasten vor.

Swisscom mit Datenroaming inklusive

Am kostengünstigsten ist es, das Datenroaming auf ihrem Smartphone komplett zu deaktivieren und im Ausland ausschliesslich Gratis-WLAN-Netze zu nutzen. Diese findet man zum Beispiel in Hotels und in vielen Cafés.
Wer auch im Ausland unterwegs ständig Internetzugang haben möchte, kommt um die Nutzung des Mobilfunknetzes nicht herum. Am einfachsten haben es Swisscom-Kunden mit einem Natel-Infinity-Plus-Abo. Damit ist an mindestens 30 Tagen im Jahr das Roaming in Europa kostenfrei. Die Kunden können zudem unlimitiert telefonieren und SMS verschicken. Es ist aber auch Datenroaming dabei: Je nach Abo sind es 1 bis 12 GByte pro Jahr. Zu beachten ist: Kunden mit einem Natel-Infinity-Abo müssen selbst aktiv werden und auf das neue Natel-Infinity Plus-Abo wechseln, um vom Inklusiv-Roaming profitieren zu können.

1‘000 Franken oder 49 Franken für 1 GByte

Auch für Sunrise-Kunden gibt es eine gute Neuigkeit: Die Travel-days-Optionen ermöglichen unlimitierte Anrufe und SMS für sieben oder 30 Tage. Die Option kostet 39 respektive 69 Franken und enthält ausserdem ein Datenvolumen von 200 respektive 500 MByte.
Wenn das Inklusivvolumen aufgebraucht ist oder man kein Natel-Infinity-Plus-Abo und keine Travel-days-Option hat, sollte man sich grundsätzlich für den Kauf von Datenroaming-Paketen entscheiden. Inzwischen bieten alle drei grossen Schweizer Anbieter entsprechende Produkte an. Es ist zentral, dass man bei der Nutzung des Smartphones für Datendienste solche Datenpakete kauft, denn der Standardtarif ohne eine solche Vergünstigung kann enorm hoch sein. So kann beispielsweise 1 GByte im Datenpaket 49 Franken kosten, im Standardtarif aber durchaus über 1‘000 Franken.

Fiese Abo-Falle von Salt

Vorbildlich in puncto Kundenfreundlichkeit sind die Angebote von Swisscom und Sunrise: Die Kunden können über das sogenannte Cockpit – eine mobile Website oder eine App – ein Datenpaket kaufen. Danach können sie die entsprechende Datenmenge über einen Zeitraum von 30 Tagen nutzen. Sollen nach Ablauf noch weitere Daten übertragen werden, können beliebig viele Datenpakete hinzugekauft werden. Die nicht gebrauchte Datenmenge verfällt. Swisscom- und Sunrise-Kunden sollten im Cockpit einstellen, dass sie ausschliesslich über Datenpakete surfen möchten.
Sehr kundenunfreundlich ist hingegen Salt – so nennt sich der Mobilfunkanbieter Orange seit April 2015. Der Kunde kauft ein Datenpaket, das jeweils bis zum 9ten eines Monats gültig ist. Wer also am 5. Juli für eine Woche in die Ferien fährt, muss mehrere Pakete kaufen. Auch fies: Bei Salt wird das Datenpaket Monat für Monat verrechnet, solange bis der Kunde es wieder abbestellt.
Obwohl die Preise inzwischen bezahlbar sind, ist es sinnvoll, auf datenintensive Dienste zu verzichten oder sie nur stark eingeschränkt zu verwenden. Viele Daten werden bei Video-, Musik- und Radio-Streaming übertragen oder auch bei Maps- und Navi-Apps. Eine Stunde Video kann problemlos 500 MByte Datenvolumen ausmachen, in sehr guter Qualität auch mehr.
Ralf Beyeler, Comparis
Dieser Artikel stammt aus der Printausgabe des Online PC Magazins. Lesen Sie den Artikel auch im
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