Verbraucherschützer kritisieren EU-Roaming-Entwurf

90 Tage Roaming im Jahr ist eine Farce

Auch der netzpolitische Sprecher der Grünen im EU-Parlament, Michel Reimon, meinte: "90 Tage Roaming im Jahr ist eine Farce und eine vergebene Chance, ein gemeinsames Europa weiter voranzutreiben."
Die EU-Kommission verteidigte die Pläne am Dienstag. Das Mindestkontingent von 90 Tagen solle praktisch jeden Bedarf von Privat- und Geschäftsreisenden in der EU decken, sagte eine Sprecherin. "Die Betreiber können natürlich mehr anbieten."
Grenzpendler und Tagestouristen sind im Entwurf ausgenommen: Wer am selben Tag in zwei Netzen unterwegs ist, muss keinen Tag aus seinem Kontingent abhaken. Längere Auslandsaufenthalte ohne Zusatzkosten sind aber wohl nicht drin, denn nach 30 Tagen sollen Betreiber ein Einwählen im Heimatnetz verlangen können. Flatrate-Kunden sollen wenigstens den Durchschnittsverbrauch ihres Pakets nutzen können, bevor Auslandsgebühren anfallen.
Die Kommissionssprecherin betonte, die vorgeschlagenen Regeln gegen Missbrauch sollten verhindern, dass längerfristig die Preise steigen. Der Entwurf soll noch mit der EU-Telekom-Regulierungsbehörde Berec und den einzelnen EU-Staaten besprochen werden. Zuletzt waren die Roaming-Gebühren in der EU im Frühjahr gesenkt worden.



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