YouTube: Effektiv werben auf der Video-Plattform

Interview mit Dirk Bruns, Head of Video Sales Central Europe von Google

Videowerbung wird nun in Zweier-Blöcken ausgespielt, allerdings auch mit der Option, diese abzubrechen. Spricht dies nicht vielmehr gegen eine Video-Kampagne auf YouTube?
Dirk Bruns: Unsere Untersuchungen zur Nutzererfahrung deuten darauf hin, dass die Zuschauer sehr empfindlich auf die Häufigkeit von Werbeunterbrechungen reagieren - insbesondere bei einer längeren Sehdauer. Weniger Unterbrechungen korrelieren mit besseren Nutzermetriken wie zum Beispiel weniger Abbrüche von Video-Inhalten und höhere Aufmerksamkeitsraten gegenüber Anzeigen. Wir geben den Zuschauern die Möglichkeit, Werbevideos direkt zu überspringen, wenn diese sie nicht ansprechen. Das Ausspielen von Zweier-Blöcken bezieht sich lediglich auf überspringbare Video- sowie Bumper-Anzeigen.

YouTube erklärt in einem Blog-Beitrag, dass User, die Werbung vollständig ansehen, danach weniger Werbung angezeigt bekommen. Wie wirkt sich das auf die Sichtbarkeit von Videoanzeigen aus?

Bruns: Wenn Nutzer zwei Werbeanzeigen direkt hintereinander ansehen, bedeutet das nicht, dass es weniger Werbeplätze gibt. Es bedeutet nur, dass Zuschauer nicht beim Anschauen eines Videos häufiger unterbrochen werden. Erste Versuchsergebnisse zeigen eine Steigerung der Reichweite für Werbungtreibende um acht bis elf Prozent, ohne Auswirkungen auf die Werbewirkung. Das neue Format zielt darauf an, die Präferenzen der Zuschauer zu berücksichtigen und Werbungtreibenden zu helfen, ihre wichtigsten Zielgruppen anzusprechen.

Wie kann ich als Werbungtreibender dafür sorgen, dass gerade meine Anzeige bei bestimmten User-Parametern wie Standort oder Interesse angezeigt wird?

Bruns: Videoanzeigen können lokal oder weltweit ausgestrahlt werden. Werbungtreibende können ihre Videoanzeigen im ganzen Land oder begrenzt auf eine Stadt schalten - oder eine Kombination aus beidem verwenden. Daneben lässt sich Werbung auch abhängig von demografischen Merkmalen und Interessen ausspielen. Die Werbung kann auf Alter, Geschlecht, Familienstatus oder Haushaltseinkommen der Kunden abgestimmt werden. Weiterhin profitieren Werbungtreibende von den Signalen anderer Google-Produkte, wie Google Maps oder der Google-Suche, die viele neue Targeting-Optionen bieten. Damit wird das Auffinden der Zielgruppe noch genauer. Es stehen über 100 Interessen zur Auswahl, um sich auf ganz bestimmte Kunden zu konzentrieren. Werbungtreibende können die Kategorien beliebig kombinieren, um ihre gewünschte Zielgruppe zu erreichen.




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