Anti-Spam-Strategie 05.11.2017, 17:03 Uhr

Das hilft gegen den E-Mail-Müll

Werbung für fragwürdige Medikamente, dubiose Rechnungen oder Investment-Offerten: Manche E-Mails sind nicht nur nervig, sondern aufgrund versteckter Schadsoftware immer häufiger auch gefährlich. Doch Anwender können sich schützen.
Gut eingestellte Spam-Filter sortieren die meisten unerwünschten Mails schon aus, bevor sie im Posteingang landen.
(Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn)
Bei rund 60 bis 90 Prozent aller E-Mails, die weltweit versendet werden, handelt es sich nach einer Schätzung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz um Spam. Und die Zahl an unverlangten Werbe-Mails steigt.

Im ersten Halbjahr 2016 hat sich die Spam-Menge im Vorjahresvergleich um rund 73 Prozent erhöht, wie eine Erhebung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zeigt. Immer öfter enthalten Spam-Mails zudem Schadprogramme, mit deren Hilfe die Empfänger ausgespäht oder erpresst werden sollen.

«Hilfreich ist es, mindestens zwei verschiedene E-Mail-Adressen zu benutzen», rät Barbara Steinhöfel von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. «Eine Adresse, die man wirklich nur an Freunde und Bekannte weitergibt, und eine zweite Adresse für Gewinnspiele, Foren und Online-Einkäufe.» Die Absender von Spam durchsuchten nämlich das Internet gezielt nach E-Mail-Adressen. Doch auch, wer die Privatadresse sorgsam hütet, muss mit Spam rechnen: «Aus häufigen Vor- und Nachnamen kann man mit einer hohen Trefferquote echte E-Mail-Adressen generieren», meint Andreas Hentschel vom «Chip»-Fachmagazin.

Dass der digitale Briefkasten trotzdem nicht täglich überquillt, ist den Spamfiltern der Provider zu verdanken, erklärt Barbara Steinhöfel: «Die grossen Anbieter wie T-Online, GMX oder Web.de sortieren vor. Die E-Mails landen dann entweder bei «Freunde & Bekannte», «Unbekannt» oder im Spamordner, wo sie automatisch gelöscht werden.» Diese Filter sollten Nutzer anlernen und Spam-Mails deshalb immer als solche kennzeichnen, rät die Verbraucherschützerin.

Wie man Spam erkennt und sich vor damit verbundenen Gefahren schützt, erklärt Tim Griese vom BSI: «Generell wird Spam immer besser. Früher hiess es, man erkenne eine Spam-Mail an der schlechten Sprache. Das ist heute in den meisten Fällen nicht mehr so.» Stattdessen nutzten die Absender häufig die Namen bekannter Unternehmen, Banken, Online-Händler oder Telekommunikationsunternehmen. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass Empfänger die Mail für echt halten und öffnen, so der Experte.




Das könnte Sie auch interessieren