Das hilft gegen den E-Mail-Müll

Verschieden Arten von Spam

Generell gibt es verschiedene Arten von Spam: «Als Erstes gibt es Werbung. Die nervt und ist oft nicht erlaubt, aber sie richtet keinen Schaden auf dem Computer des Nutzers an», erklärt Griese. Ausserdem gibt es Malware-Spam, also E-Mails mit einer Schadsoftware. «Populär» sei in den vergangenen Jahren zudem Ransomware geworden: «Das sind E-Mails, die eine Erpressersoftware auf dem Rechner installieren.»

Werbung, Betrugsversuche und nervige Newsletter markiert man am besten schnell als Spam. Den Sammelordner sollte man regelmässig nach falsch aussortierten Nachrichten durchsuchen.
Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn
Diese sperrt dann den Zugang zu den eigenen Daten und fordert Lösegeld. «Das ist natürlich sehr perfide. Privatleute sichern oftmals ihre Daten nicht und machen sich dadurch erpressbar», sagt Griese. «Stattdessen besser den Virenschutz und das Betriebssystem des Computers aktuell halten und regelmässig eine Sicherheitskopie von allen Dateien machen, die einem wichtig sind.»

Um sich vor Schadsoftware zu schätzen, rät das BSI, jede Mail vor dem Öffnen einer kurzen Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen: Ist der Absender bekannt? Ist der Betreff sinnvoll? Wird ein Anhang von diesem Absender erwartet? Ergeben diese drei Punkte kein stimmiges Bild, solle der Empfänger die Mail direkt löschen. Nur so ist er auf der sicheren Seite: Denn im Quellcode von HTML-Mails kann Schadsoftware versteckt sein. Wer im Mailprogramm die HTML-Anzeige deaktiviert, ist aber auch vor solchen Angriffen geschützt.

Niemals sollte man den Anhang einer unseriösen E-Mail öffnen oder auf einen Link klicken - auch nicht auf solche, mit denen man sich angeblich aus einem Verteiler austrägt, sagt Barbara Steinhöfel. «Im harmlosesten Fall bestätigt man dem Absender damit nur seine Identität. Der freut sich dann, dass er sie verkaufen kann.»

Aus dem gleichen Grund rät das BSI vom Autoresponder - also zum Beispiel einer automatischen Abwesenheitsmail im Urlaub - ab. Wer diese Funktion trotzdem nutzen möchte, solle sich überlegen, ob er Telefonnummer oder Anschrift unbedingt mit angeben muss. Denn auch diese Daten könnten verkauft und missbraucht werden.

«Aber nicht nur bei Mails sind Spam ein Problem, sondern auch in den sozialen Netzwerken», meint Andreas Hentschel. Auch bei Facebook, Whats App und Co. gelte es, ebenso achtsam wie im Umgang mit Links und E-Mails zu sein. Am Ende helfe nur eines wirklich gegen Spam jeder Art, fasst Barbara Steinhöfel zusammen: «Misstrauen, Misstrauen, Misstrauen.»

Phishing als Spam-Sonderfall

Verbraucher sollten niemals sensible Daten auf Seiten eingeben, über die sie per Link aus einer Mail gekommen sind, warnt Tim Griese vom BSI. Denn sonst läuft man Gefahr, auf gut gemachte Phishing-Mails hereinzufallen, mit deren Hilfe Betrüger quasi nach Zugangsdaten zu Online-Shops und Internetdiensten sowie Konto- oder Kreditkarteninformationen «fischen». Sowohl Phishing-Mails als auch -Seiten können täuschend echt wirken.

«Eine Bank würde aber ihre Kunden niemals per Mail dazu auffordern, Kontodaten und Passwörter zu verifizieren», sagt Griese. Deshalb sollten sich Nutzer im Zweifel beim vermeintlichen Absender versichern, dass die E-Mail echt ist. Das gelte auch für merkwürdige Mails von Bekannten. Denn wenn der zugehörige Rechner von einem Schadprogramm befallen ist, können auch diese Adressen Spam senden.
Von Pauline Sickmann, dpa




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