Polizei und Social Media: Neuigkeiten - und Falschmeldungen

Rund 90 aktive Accounts von Polizeibehörden

"Die Tendenz zur Nutzung von sozialen Medien ist natürlich bundesweit da", bekräftigt Michael Haug von der Deutschen Polizeigewerkschaft. "Und das ist auch wichtig für die Krisenkommunikation." Die könne schliesslich im Ernstfall nur funktionieren, wenn eine Polizeibehörde bereits über eine gewisse Anzahl an Followern bei Twitter und Fans auf Facebook verfüge.
Nach Angaben des Kriminologen Thomas-Gabriel Rüdiger von der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg in Oranienburg gibt es in Deutschland inzwischen rund 90 aktive Accounts von Polizeibehörden. Zum Vergleich: 2012 waren es nur 19. Seitdem auch die Polizei im Saarland seit diesem Sommer "facebookt", seien alle Länder- und Bundespolizeien im Netz vertreten.
Das ist ein Umstand, der Datenschützern nicht nur Freude macht: "Im Grundsatz halte ich den Betrieb von Fanpages auf Facebook durch bayerische Behörden derzeit nicht für zulässig", sagt der Bayerische Landesbeauftragte für den Datenschutz, Thomas Petri. "Denn ich gehe von erheblichen Datenschutzverstössen von Facebook im Umgang mit den Nutzungsdaten aus." Und dafür hätten die Behörden dann eine Mitverantwortung, wenn sie eigene Facebook-Seiten einrichteten.
Aber: "Bei einer Fanpage der Bayerischen Polizei sehe auch ich die Sachlage anders, wenn der Betrieb im Zusammenhang mit der Gefahrenabwehr steht", sagt Petri. "Insofern liegt hier eine besondere Ausnahmesituation vor, in der ich mich nicht grundsätzlich gegen eine Fanpage der bayerischen Polizei wende."



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