Digitale Streife und Stille Post 2.0 13.09.2016, 15:37 Uhr

Polizei und Social Media: Neuigkeiten - und Falschmeldungen

Beliebig veränderbare Massenkommunikation auf Social Media und WhatsApp kann in Krisenfällen problematisch werden. Das betrifft vor allem Polizeibehörden.
(Quelle: Fotolia.com/Arno Bachert)
Der Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum in München hat Polizeigeschichte geschrieben. Nicht nur, weil sich das schreckliche Verbrechen mit neun ermordeten Menschen eingebrannt hat in das kollektive Gedächtnis der Stadt. Sondern auch, weil sich dort zeigte, wie sehr sich die Kommunikation der Polizei in den vergangenen Jahren verändert hat. Grund dafür sind Twitter, Facebook und Co, die in der Amoknacht von München eine grosse Rolle spielten.
In rasender Geschwindigkeit verbreiteten sich dort tatsächliche Neuigkeiten - und Falschmeldungen. Die Polizei versuchte, das Chaos zu ordnen. Auch wenn die Aktivitäten der Beamten nicht unumstritten sind, hat der Bundesverband deutscher Pressesprecher die öffentliche Kommunikation der Polizei in der Münchner Amoknacht mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Pro Minute 100 Nutzer-Interaktionen

"Wir hatten an dem Abend pro Minute 100 Nutzer-Interaktionen, also Kommunikation mit Bezug zu uns, für die fünf Leute zuständig waren", sagt Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. Seit dem Einsatz hat er eine Fanseite bei Facebook mit mehr als 60.000 Anhängern. Mit dem Münchner Oktoberfest, bei dem 600 Polizisten im Dienst sein werden, hat er den nächsten grossen Einsatz vor sich.
Die Social-Media-Aktivitäten vom 22. Juli werden noch ausgewertet. "Ich bin nicht bereit zu sagen, Social Media ist das Problem. Aber natürlich ist beliebig veränderbare Massenkommunikation manchmal schwierig. Stille Post 2.0. Vor allem WhatsApp scheint an diesem Abend eine Rolle gespielt zu haben, die wir unterschätzt haben und zur Zeit analysieren", sagt der Polizeisprecher.



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