Kampf um Domain-Namen 24.05.2019, 13:39 Uhr

Amazon gewinnt den Streit um .amazon

Die Vergabeorganisation Icann hat Amazon die Rechte für die Nutzung der Top Level Domain ".amazon" eingeräumt. Damit hat der Online-Händler den Namenskampf gegen die Amazon Cooperation Treaty Organisation (ACTO) für sich entschieden.
(Quelle: shutterstock.com/Photon photo)
Amazon hat den Namenskampf um die Top Level Domain ".amazon" gewonnen, berichtet Mashable. Die Vergabeorganisation Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hat dem Online-Händler nun die Rechte eingeräumt, die Domain für seine Zwecke nutzen zu dürfen.
Damit hat sich der Marktplatz-Betreiber nach jahrelangen Auseinandersetzungen gegen die Amazon Cooperation Treaty Organisation (ACTO), einer Gruppe zur Förderung der Entwicklung des Amazonas-Beckens, durchgesetzt. Zu den Mitgliedsstaaten der Gruppe zählen Brasilien, Peru, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Suriname sowie Venezuela.
Die Erlaubnis für die Verwendung der Top Level Domain ist allerdings für Amazon nicht ohne Auflagen. Amazon verpflichtet sich, keine .amazon-Domains mit einer "primären und anerkannten Bedeutung für die Kultur und das Erbe der Amazonas-Region" zu registrieren. Zudem muss der E-Commerce-Riese bis zu neun Domain-Namen für ACTO-Länder zur Verfügung stellen, die für nicht-kommerzielle Zwecke verwendet werden können, um "die Kultur und das Erbe der Region hervorzuheben".

Sieben Jahre andauernde Auseinandersetzung

Amazon hatte mehr als sieben Jahre versucht, die ACTO dazu zu bringen, ihre Beschwerde für die Verwendung von .amazon fallen zu lassen. Der Markplatz-Betreiber hatte dabei auch fünf Millionen US-Dollar in Form von Geschenkgutscheinen für Brasilien und Peru angeboten - die beiden Länder der ACTO-Mitgliedsstaaten, die die Beschwerde ursprünglich eingereicht hatten. Das blieb jedoch erfolglos.
Auch heute sind die ACTO-Länder mit der Entscheidung unzufrieden. In einer Stellungnahme teilte das brasilianische Aussenministerium mit, dass die Adressverwaltung das "öffentliche Interesse" von acht Staaten Südamerikas nicht ausreichend berücksichtigt habe - insbesondere die Notwendigkeit, das kulturelle, symbolische und Natur-Erbe der Amazonasregion und der dort lebenden Menschen zu schützen und zu fördern.
Laut Icann wird es nun eine 30-tägige Frist für die öffentliche Stellungnahme geben. Nach Ablauf dieser Frist kann die Icann ihre Freigabe der .amazon-Domain an das Unternehmen Amazon abschliessen.




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