Lana Grossa 18.03.2019, 15:49 Uhr

Woolplace: Community für Strickbegeisterte

Lana Grossa, Anbieter hochwertiger Wolle, startet die Content-Plattform Woolplace. Ziel: Eine direkte Kundenbeziehung aufbauen und gleichzeitig den Fachhandel stärken.
(Quelle: Unternehmenswebsite)
Das Hobby wirkt wie aus der Zeit gefallen. Und doch gibt es Tausende Handarbeitsbegeisterte, die Stunden und Tage damit zubringen, einen Schal, eine Mütze oder eine Jacke zu stricken. Über neun Millionen Menschen geben an, zumindest einmal im Monat zu stricken, zu häkeln oder zu schneidern - angesichts der sonst grassierenden Ungeduld und sinkenden Aufmerksamkeitsspanne in der Bevölkerung ein beeindruckender Wert. 
Ein weiteres Spezifikum: Wer strickt, ist nicht etwa ein introvertierter Sonderling, sondern überaus kontaktfreudig. "Unsere Gemeinschaft ist eine sehr ­kommunikative und interaktive", erzählt Hans-Peter Gross-Leinfelder, Inhaber und Geschäftsführer von Lana Grossa, einem Hersteller für hochwertige Strickgarne. "Jeder, der strickt, tauscht sich gerne aus." Wenn man sich ein paar neue Schuhe ­kaufe, gebe es darüber nicht viel zu berichten. Anders sei dies dagegen bei Wolle. Denn wer strickt, entscheidet sich für ein langfristiges Projekt, das man nicht ohne Tipps und Ratschläge Gleichgesinnter in Angriff nehmen möchte. Man muss die Wolle aussuchen, will über Qualität, ­Preise und Pflege diskutieren. 

Wie sichere ich mir den Kundenzugang?

Gross-Leinfelder weiss, wovon er spricht. Das Unternehmen Lana Grossa, das vor 45 Jahren von seinem Vater gegründet wurde, ist im deutschsprachigen Raum Marktführer. Rund 1.200 Fachhändler haben die Marke im Sortiment, der Jahresumsatz liegt bei 50 Millionen Euro. 20 Prozent des Umsatzes werden inzwischen ­online erwirtschaftet. Viel davon geht auch über den eigenen Shop "Filati". Der lokale Fachhandel, oft recht kleine Läden, spielt im Vertrieb aber die zentrale Rolle. Doch die Bedeutung des E-Commerce wächst, die Zahl der stationären Wolle-Händler könnte in den nächsten Jahren auf 1.000 schrumpfen. 
Das Unternehmen Lana Grossa hat sich deshalb Gedanken gemacht, mit welchen Marketing-Massnahmen sich einerseits der örtliche Fachhandel stärken, andererseits aber der digitale Zugang zum Produkt erleichtern lasse - und das Ganze möglichst so, dass die entscheidenden ­Daten nicht bei den Giganten Amazon oder Google verbleiben. "Die grosse Frage in Zeiten der Plattformökonomie ist ja ­immer: Wie sichere ich mir den Kundenzugang?", sagt Stefan Gessulat, Managing Director der Agentur Gessulat + Gessulat, München. "Besonders schwer lösbar ­erscheint diese Aufgabe für deutsche Mittelständler mit überschaubarem Budget."
Bei Lana Grossa ist der erste Schritt bei dieser Aufgabe offenbar gelungen. ­Erleichtert wurde dies durch den hohen Informationsbedarf der Zielgruppe, für die Lana Grossa Abertausende von Strickanleitungen bereithält. Verbreitet wurden diese bislang über die eigene Homepage (lana-grossa.de), das eigene Trend­fashion-Magazin "Filati", das in gedruckter Ausgabe beim Fachhandel liegt, sowie über diverse Medienkooperationen. Für die Zeitschriftentitel "Brigitte", "Landlust" und "Für Sie" werden regelmässig Strickanleitungen entwickelt und dort veröffentlicht. "Pro Jahr", sagt Hans-Peter Gross-Leinfelder, "machen wir rund eintausend Strickanleitungen."



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