Eset-Studie 23.08.2018, 09:36 Uhr

Falsche Sicherheit durch KI?

Der IT-Security-Spezialist Eset warnt vor zu viel Vertrauen in die künstliche Intelligenz bei der Bekämpfung von Cyberkriminellen. IT-Verantwortliche könnten sich schnell in falscher Sicherheit wiegen.
Für Eset-CTO Juraj Malcho ist es gefährlich, im Kampf gegen Cyberkriminelle nur auf die Technik zu setzen
(Quelle: pd)
In letzter Zeit ist viel über die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Cybersicherheit berichtet worden. Auch Computerworld hat die Möglichkeiten des KI-Einsatzes in der IT-Security aufgezeigt. Der europäische Sicherheitsexperte Eset ist der Einstellung der Unternehmen zum Thema interessiert und deswegen 900 IT-Entscheider in den USA, Grossbritannien und Deutschland zu ihrer Einstellung zu KI und ML (Maschine Learning) befragt.

Allheilmittel KI?

Die Ergebnisse zeigen, dass die IT-Entscheidungsträger in den USA die Technologien im Ländervergleich am ehesten als Allheilmittel zur Lösung ihrer Cybersicherheits-Herausforderungen betrachten (82 Prozent). Etwas anders die europäischen Kollegen: In Grossbritannien sehen dies nur 67 Prozent so, in Deutschland sind es 66 Prozent. Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass KI und ML ihrer Organisation helfen würden, Bedrohungen schneller zu erkennen und darauf zu reagieren (79 Prozent) und Kompetenzlücken aufgrund von Fachkräftemangel zu beheben (77 Prozent).
Für Juraj Malcho, Chief Technology Officer bei Eset, ist die Einstellung der IT-Verantwortlichen aber zu blauäugig. «Es ist beunruhigend zu sehen, dass der Hype um KI und ML so viele IT-Entscheider – vor allem in den USA – dazu veranlasst, die Technologien als das Allheilmittel für Cybersicherheitsherausforderungen zu betrachten», gibt er zu bedenken. Für viele Dinge gebe es aber keine einfache Lösung. Das gelte besonders für den Cyberspace, wo sich die Bedingungen binnen weniger Minuten verändern könnten. «In der heutigen Geschäftswelt wäre es unklug, sich nur auf eine Technologie zu verlassen, um eine widerstandsfähige Cyberabwehr aufzubauen», meint Malcho deshalb. «Vielmehr ist es wichtig, dass IT-Entscheidungsträger erkennen, dass ML zweifellos ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Cyberkriminalität ist, aber eben nur ein Teil der gesamten Cyber-Sicherheitsstrategie eines Unternehmens sein sollte», warnt der Eset-CTO.




Das könnte Sie auch interessieren