Neuer Schub für die Datenautobahn

Anspruchsvolle Skalierung

In Kilchberg arbeitet das Team von Lumiphase nun an der Kommerzialisierung der neuen Technologie. «Im Labor zu zeigen, dass man mit unserem Material Signale effizient umwandeln kann, ist das eine», stellt Eltes fest. «Doch damit kostengünstige Chips in grosser Stückzahl herzustellen, ist eine ganz andere Geschichte.» Eltes ist zuversichtlich, dass dieser grosse Schritt gelingen wird, auch wenn ihm klar ist, dass der Aufbau einer neuen Firma mit vielen Unsicherheiten behaftet ist. «Wir bewegen uns in einem dynamischen Markt, in dem sich die Dinge laufend ändern.»
Die Komponenten zur Umwandlung der elektrischen Signale in optische werden auf Silizium-​Wafer-Substraten hergestellt.
Quelle: Lumiphase
Für ihn als jungen Forscher, der eben sein Doktorat abgeschlossen habe, sei das persönliche Risiko der Firmengründung überschaubar. «Meine Mitgründer haben allerdings alle eine permanente Stelle bei IBM aufgegeben, um Lumiphase zu starten. Das zeigt, wie motiviert und überzeugt wir von unserer Technologie und Geschäftsidee sind.»

Enge Zusammenarbeit mit der Forschung

Bei potenziellen Industriepartnern seien sie mit ihrem Vorhaben bisher auf reges Interesse gestossen. «Der Bedarf nach neuen Lösungen ist riesig», meint Eltes. Dass der neue Ansatz tatsächlich vielversprechend ist, zeigt sich auch daran, dass die junge Firma dieses Jahr mit wichtigen Schweizer Startup-​Preisen ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem W.A. de Vigier Award für Jungunternehmer und beim Start-​up-Wettbewerb Venture. «Diese Preise sind eine Bestätigung, dass wir auf einem gutem Weg sind», sagt Eltes.
Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, hat das Unternehmen nicht. Es braucht noch einiges an Entwicklungsarbeit, bis der Durchbruch gelingt. «Wir wollen ein marktfähiges Produkt liefern, wenn der neue Industriestandard eingeführt wird. Dafür arbeiten wir eng mit Kunden zusammen», erklärt Eltes. Die Messlatte für den Datendurchsatz  wird dann höher liegen: nicht mehr bei 400 Gb/s, sondern bei 800 Gb/s. Auf dem Weg dorthin profitiert das Jungunternehmen weiterhin von der engen Zusammenarbeit mit IBM Research, wo Lumiphase die Forschungsinfrastruktur nutzen kann. «Wir bauen zudem unsere eigenen Labors ständig aus», erklärt Eltes. «Im Moment testen wir in diesen vor allem die Zuverlässigkeit unserer neuen Chips.»
Für sie sei es ein Glücksfall, dass es in Zürich gleich zwei Forschungsinstitutionen gibt, mit denen die Firma zusammenarbeiten kann. «Dieses Umfeld hilft uns auch, qualifizierte neue Mitarbeitende zu finden», meint der Jungunternehmer. «Wir suchen Leute, die sehr spezifische Kenntnisse mitbringen. Und bisher ist es uns gut gelungen, genau die richtigen Fachkräfte für unser Vorhaben zu gewinnen.»
Dieser Artikel ist zuerst auf ETH-News erschienen.




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