iab austria 16.07.2022, 09:30 Uhr

Weniger Daten, höhere Qualität: Die Zukunft der Analyse-Tools

Klagen von Max Schrems lösen keinen unmittelbaren Handlungsbedarf aus. Unternehmen, die sich jetzt schon auf einen möglichen Entscheid des Europäischen Gerichtshofs vorbereiten, haben einen Wettbewerbsvorteil.
Markus Fallenböck, Miteigentümer Own360 und Vorstandsmitglied des iab austria
(Quelle: iab austria)
Das Thema Datenanalyse bleibt durch den bevorstehenden Wegfall der Third Party Cookies und die immer stringenteren Privacy-Einstellungen der Browser ein Dauerbrenner in der Digitalwirtschaft. Datenbasiertes und -getriebenes Marketing braucht verlässliche Informationen über das Verhalten der User, um diese mit relevanten Botschaften zu erreichen. Als grösste Interessenvertretung der Digitalwirtschaft beschäftigt sich das interactive advertising bureau austria bereits seit geraumer Zeit mit datenschutzkonformen Wegen, die sowohl die Effizienz von Kampagnen erhöhen als auch das User-Erlebnis verbessern.
Unter dem Titel „Die Zukunft der Analyse-Tools“ beschäftigte sich beim letzten „Digi Talk“ vor dem Sommer eine hochkarätige Expertenrunde mit konkreten Lösungswegen. Mit iab-austria-Präsident Markus Plank diskutierten Jurist Markus Dörfler (Höhne, In der Maur & Partner), Markus Fallenböck (Own360), Leiter der Arbeitsgruppe Public Affairs im iab austria, Klaus Müller (Jentis), Ilona Van de Bildt (Google) und Lisa Weichselbaum (e-dialog).

Verunsicherung der Digitalwirtschaft durch österreichische Datenschutzbehörde

„Kaum eine Branche musss sich zur Zeit so intensiv mit technischen wie rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandersetzen wie die Digital- und Kommunikationswirtschaft“, leitet Plank in das Online-Event ein. „Jede Woche schwebt durch die Entscheidungen der europäischen Datenschutzbehörden ein neues Damoklesschwert über der Branche und sorgt für Verunsicherung.“
Durch die EU-Datenschutzgrundverordnung wurde der Rechtsrahmen für die Verarbeitung personenbezogener Daten komplett neu aufgestellt, die massive Auswirkungen auf die Verarbeitung in Drittstaaten ausserhalb des EWR-Raums mit sich bringt. Diese wurden durch die Aufhebung des Privacy Shields zusätzlich eingeschränkt. Seit 2021 wirksame neue Standardvertragsklauseln stehen teils im Widerspruch zur EU-Datenschutzgrundverordnung.
Trotz der sehr unterschiedlichen Entscheidungen und Herangehensweisen der Datenschutzbehörden in den EU-Mitgliedsstaaten gibt die Arbeit an einer Nachfolgelösung (Transatlantic Privacy Data Framework) für das Privacy Shield Grund zur Hoffnung. Ausserdem erwartet sich das iab austria vom Digital Markets Act sowie dem Digital Services Act eine Verbesserung der digitalen Welt und mehr Wettbewerbsgerechtigkeit mit den Tech-Giganten.



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