Byton fordert deutsche Autobauer heraus

Bytes on Wheels

"Wir betrachten unser Fahrzeug wesentlich mehr als eine Plattform als ein Auto", sagt Breitfeld. Die Idee ist, das Fahrzeug für Dienste und Angebote verschiedener Partner zu öffnen. Der Name lehnt an "Bytes on Wheels" an - Bytes auf Rädern.

Byton will dabei die Expertise aus dem klassischen Autobau unter einem Dach mit Technologie aus dem Silicon Valley verschmelzen. "Das Design und Fahrzeugkonzept machen wir in München, Elektronik und autonomes Fahren im Silicon Valley, Einkauf, Lieferkette und Produktion sind in China", erklärte Mitgründer und Chef Breitfeld. Er hatte bei BMW einst federführend am Elektro-Sportwagen i8 gearbeitet. Bei BMW waren auch Designer Benoit Jacob, Marketingchef Henrik Wenders sowie der Mitgründer und Byton-Präsident Daniel Kirchert. Ausserdem konnte Byton Manager und Entwickler unter anderem von Tesla, Apple und Google zu sich holen.

Auch die deutschen Autohersteller kündigten in den vergangenen Monaten aber Elektroauto-Offensiven mit Dutzenden Modellen an. Und Breitfeld ist sich seiner Herausforderer-Rolle bewusst: "Wir müssen da schon unseren Respekt behalten. Da sind hunderttausende hervorragende Ingenieure unterwegs, da ist viel Geld dahinter, da sind sehr starke Marken."

Byton will zumindest zunächst den Weltmarkt ausschliesslich aus der chinesischen Fabrik versorgen. "Ich will nicht ausschliessen, dass wir in Zukunft auch woanders produzieren", sagte Breitfeld. Aber eine endgültige Entscheidung darüber werde von verschiedenen Faktoren wie auch der Regulierung in verschiedenen Regionen abhängen.

Byton muss auf der CES auch gegen Skepsis ankämpfen: In den vergangenen zwei Jahren hatte an den Sonntagen vor Beginn der Messe die ebenfalls aus China finanzierte Firma Faraday Future ihre Prototypen vorgestellt - und ebenfalls grosse Versprechen gemacht. Inzwischen kämpft sie mit Problemen auf breiter Front, die Zukunft scheint ungewiss. Auch darüber hinaus ist die Liste gescheiterter reiner Elektroauto-Hersteller lang. Unter den Investoren von Byton sind unterdessen zwei chinesische Schwergewichte mit tiefen Taschen: Der Internet-Riese Tencent und der iPhone-Auftragsfertiger Foxconn.




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