Volles Tempo
Tempo ist Trumpf
Als Taktgeber arbeitet in vier der fünf getesteten Modelle ein Intel-Prozessor des Typs Core Ultra 7 265F oder 265KF mit 20 Kernen und einem maximalen Takt von 5,3 GHz bis 5,5 GHz. Der Joule Performance Gaming PC ist der Einzige im Testfeld, der mit einem AMD-Prozessor des Typs Ryzen 9 9900X mit 12 Kernen ausgestattet ist, dafür aber mit einem maximalen Takt von 5,6 GHz aufwartet.
Bei den Grafikkarten wird ebenfalls geklotzt. Das Schnellste ist gerade gut genug: Der Acer- und Joule-Performance-PC sind mit einer Nvidia Geforce RTX 5070 respektive 5070 Ti bestückt. Bei den Tower-PCs von Asus, Medion und HP kommt sogar das hochwertigere Geforce-RTX-5080-Modell mit einem 16 GB grossen separaten Videospeicher zum Einsatz. Die Faustregel: Je höher die Modellnummer, desto schneller ist der 3D-Chip und desto mehr Recheneinheiten sind im Chip freigeschaltet, was wiederum für mehr 3D-Leistung in aktuellen Spielen sorgt.
Konkret zu den Tempounterschieden zwischen der GeForce RTX 5070, der gleichnamigen Ti-Version und dem RTX-5080-Flaggschiff: In Spielen liegt die RTX 5080 in der Regel vor der RTX 5070 Ti und der 5070, mit einem Leistungsvorsprung (abhängig von den Games) von etwa 10 bis 20 Prozent. Der Unterschied zeigt sich vorwiegend dann, wenn anspruchsvolle Spiele in hohen Auflösungen wie 4K und mit hohen Detailtiefen gespielt werden. Zum Beispiel erreicht die RTX 5080 beim Omen-PC im Spiel «Cyberpunk 2077» bei 4K-Einstellungen durchschnittlich 68 FPS, während die RTX 5070 Ti bei etwa 59 FPS liegt. Auch Microsofts «Flight Simulator» oder das Rollenspiel «Hogwarts Legacy» zählen zu den Spielen mit teils sehr hohen Anforderungen, bei denen eine starke Grafikkarte viel ausmacht. In weniger anspruchsvollen Szenarien oder bei geringerer Auflösung (Full HD) verringert sich der Abstand zwischen den Grafikchips; die 5070 Ti ist dann oft nur geringfügig langsamer als die 5080 und bietet dadurch ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Auch im Hinblick auf Videobearbeitung und Bildverarbeitung zeigen die Grafikchips Unterschiede. Die RTX 5080 bietet durch eine höhere Anzahl an CUDA-Kernen und die GDDR7-Speicherbandbreite eine schnellere Verarbeitung. Bei Projekten in Videobearbeitungsprogrammen wie «DaVinci Resolve» kann die 5080 etwa 15 Prozent schneller rendern als die 5070 Ti. Die 5070 Ti wiederum ist in solchen Anwendungen eine deutliche Verbesserung gegenüber der 5070, wobei hier ihr Vorsprung bei rund 10 bis 15 Prozent liegt.
Für allgemeine Multimedia-Anwendungen wie das Streaming von 4K-Videos, Bildbearbeitung in Photoshop oder einfache Videobearbeitung sind die Unterschiede zwischen den drei Karten weniger gravierend. Die Leistungsunterschiede sind hier oft kaum wahrnehmbar, da diese Anwendungen weniger von der rohen Rechenleistung der Grafikkarte abhängen als von optimierten Software-Features und der CPU-Leistung. Unterm Strich: Alle drei Grafikkarten bieten eine flüssige Leistung und profitieren von den aktuellsten Encoder-/Decoder-Technologien von Nvidia.
Weil die getesteten Power-PCs zu den leistungsstärksten Rechnern gehören, sind sie auch die stromhungrigsten und lautesten. Die Hersteller verbauen zwar effiziente Netzteile, aber die Power-PCs sind dennoch keine Stromsparer. Der Stromverbrauch liegt zwischen 570 Watt (Acer) und 590 Watt (HP, Joule Performance und Medion).
Preistipp: Medion Erazer Hunter X30 (MD35466)
Mit einem Strassenpreis von 2999 Franken ist selbst der Erazer Hunter X30 nicht mehr als günstig zu bezeichnen. Dank der gezeigten Leistung und des im Vergleich dennoch «günstigen» Preises winkt dem Tempoboliden unser Preis-Leistungs-Logo. Käufer bekommen einen Tower-PC, der sich dank effizienter CPU-Flüssigkeitskühlung mehr als achtbar bei unserer Geräuschpegelmessung schlägt. Überzeugen kann der Hunter aber auch bei der Gesamtleistung, für die der Core-Ultra-7-265KF-Prozessor von Intel, insgesamt 32 GB an Arbeitsspeicher sowie ein 2000 GB grosses SSD verantwortlich sind. Um Spiele in 4K (also mit 60 Bildern pro Sekunde oder höher) zu zeigen, hat Medion eine Grafikkarte vom Typ Geforce RTX 5080 mit 16 GB an eigenem Video-RAM in dem Tower verbaut. Letztlich schafft der Power-PC damit sehr starke 9592 PCMark-10-Punkte. Beim Grafiktest 3DMark (Time Spy) stehen als Ergebnis sogar 28 518 Punkte zu Buche.
Bei der Ergonomie liegt das Gerät im Mittelfeld: Im Standard-Modus (Office-Arbeiten, Internet, E-Mail etc.) erreicht die Leistungsaufnahme des PCs genügsame 55 Watt, wird hingegen viel Rechenleistung gebraucht, steigt sie auf durchschnittlich 590 Watt an.
Fazit: Medions Erazer Hunter X30 ist ein Power-PC zum fairen Preis von 2999 Franken. Dem Preistipp gelingt der Spagat aus Tempo, Ausstattung und Ergonomie.