Kaufberatung: das neue Lieblings-iPhone

iPhone Air: Kompromisse, elegant verpackt

Zielgruppe
Modebewusste und Leute, die «endlich etwas Neues» bei den iPhones wollen. Gleichzeitig sollten keine zu hohen Ansprüche an die Kamera gestellt werden.

Die wichtigsten Eigenschaften

Das iPhone Air (ohne «17») ist definitiv ein Hingucker, was auch am auf Hochglanz polierten Rahmen aus einer Titanlegierung liegt. Und wenn es in die Hand genommen wird, ist die Begeisterung komplett. Es fühlt sich nach einem Hauch von nichts an: eine Eigenschaft, die man sonst eher einem Négligé zusprechen würde. Mit einem Gewicht von 165 Gramm ist nicht nur auf der Waage das leichteste unter den aktuellen iPhone-Modellen; die schlanke Bauform führt auch dazu, dass im Gehirn offenbar ein paar Schalter umgelegt werden, die es gefühlt noch leichter machen.
Schönes Foto … aber in natura sieht das iPhone Air mindestens genauso gut aus
Quelle: Apple Inc.
Vor allem aber hielt ich noch nie ein iPhone ohne Hülle so sorglos mit einer Hand. Der Zeigefinger kommt fast automatisch unter die Kamerawölbung zu liegen und vermittelt ein gutes Gefühl der Sicherheit. Dieser Eindruck widerspiegelt das genaue Gegenteil zum Aluminiumgehäuse des iPhone 17 Pro, mit dem ich meine lieben Mühe bekunde: In trockenen Händen fühlt es sich an wie ein glitschiges Stück Seife, was eine Hülle unverzichtbar macht.
Der Akku steckt im flachen Teil. Doch wer einen Schwächling vermutet, liegt falsch. Gemäss Apples eigenem Benchmark (ununterbrochene Video-Wiedergabe) hält das iPhone Air etwa 27 Stunden durch, während es beim iPhone 17 rund 30 Stunden und beim iPhone 17 Pro etwa 31 Stunden sind. Damit führt es in den meisten Fällen sicher durch den Tag.
Wenn das nicht reicht, hilft der optionale MagSafe-Batterie für «uff!»-ige 99 Franken weiter, wobei Drittanbieter schon bald für weniger Geld eine Alternative bieten werden. Die Batterie verlängert die Laufzeit auf 40 Stunden und ist an das Design des iPhone Air angepasst. Das heisst: Sie passt auf kein anderes iPhone. Stattdessen ragt sie sogar beim iPhone 17 Pro Max über die untere Kante hinaus. Ebenfalls schade: Die Batterie hängt sich zwar via MagSafe ans iPhone Air, lässt sich selbst aber nur über USB-C laden – und nicht etwa mit einem MagSafe-Ladegerät.
Die MagSafe-Batterie passt perfekt zum iPhone Air – und nur zum iPhone Air
Quelle: Apple Inc.
Und dann ist da noch das Display, das mit maximal 3000 Nits dem Sonnenlicht Paroli bietet. Diese Helligkeit wird automatisch zugeschaltet, wenn das iPhone im Freien bei besonders hellem Licht verwendet wird.

Die Kamera der Kompromisse

Das Design, die Handhabung, die Leistung: all das überzeugt beim iPhone 17 Air. Die unvermeidlichen Kompromisse findet man dort, wo es allerdings oft wehtut: bei der hinteren Kamera. Und hier ist das Singular gerechtfertigt, denn es gibt nur die eine. Die Kamera liefert – genau wie die anderen iPhones – eine ausgezeichnete Qualität mit den neutralen, aber lebhaften Farben, die für iPhones charakteristisch sind. Sie löst bis maximal 48 Mpx auf, doch die sinnvollste Einstellung sind 24 Mpx, aus denen die besten Bildinformationen extrahiert werden. Auch die Videofunktionen halten mit, indem die Streifen in 4K mit bis zu 60 fps und in Dolby Vision HDR gedreht werden. So weit, so gut.
Allerdings bietet diese einzelne Kamera weder ein Tele, noch ein Ultraweitwinkel oder eine Makrofunktion. Stattdessen reduzieren sich die nativen Brennweiten auf 26 Millimeter und 52 Millimeter (auf Kleinbild umgerechnet). Alles dazwischen wird auf Wunsch stufenlos herbei gerechnet oder auf 259 Millimeter interpoliert, wobei Letzteres erwartungsgemäss nicht überzeugen kann.
Die Kamera bietet innerhalb ihrer Brennweite zwar eine ausgezeichnete Foto- und Videoqualität – doch als Einzelkind sind ihr technische Grenzen gesetzt
Quelle: Apple Inc.
Das Einauge ist auch nicht in der Lage, räumliche Videos und Fotos aufzunehmen, die durch ihre plastische 3D-Wirkung zum Leben erwachen. Das ist allerdings nur ein Thema, wenn in absehbarer Zeit die 3D-Brillen wie die Apple Vision Pro tatsächlich den Durchbruch schaffen. Zurzeit werden solche Aufnahmen eher auf Vorrat geschossen. Und schliesslich fehlt auch der «Kino»-Modus, mit dem bei den anderen iPhones Filme mit 30 fps gedreht werden können – und bei denen auch nachträglich die Schärfe-Eben verlagert werden kann.
Kurz gesagt, die Kamera sollte bei der iPhone-Wahl keine grosse Rolle spielen. Denn während das iPhone Air in fast allen Belangen (inkl. Selfie-Kamera) mit den Brüdern mithalten kann, werden bei den primären Kamerafunktionen spürbare Kompromisse abgerungen. 

Die beste Alternative

Wer die Form des iPhone Air will und mit der Kamera leben kann, findet zu diesem Gerät keine Alternative. Wenn hingegen das kleidsame Äussere nicht das dominierende Thema ist, lohnt sich auf jeden Fall der Griff zum iPhone 17 Pro: für gerade einmal 100 mehr wird aus «kompromissbehaftet» ein «kompromisslos».
Tipp: Wenn Sie bisher nur mit physischen SIM-Karten unterwegs waren, planen Sie beim Wechsel auf das iPhone Air ein paar Extraminuten ein, um beim Provider eine eSIM zu bestellen. Meistens dauert das im Online-Kundencenter nur ein paar Minuten.




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