Robotik 08.01.2019, 18:42 Uhr

Hightech im Zürcher Untergrund

Der an der ETH entwickelte Roboter «ANYmal» kann sehen, hören oder Türen öffnen. Forschende aus mehreren Ländern arbeiten nun daran, dass der Roboter auch unter Extrembedingungen funktioniert. Die Mission führt sie unter anderem in Zürichs Untergrund.
ANYmal bei seiner ersten Inspektionstour in Zürichs Kanalisation
(Quelle: Daniel Winkler/ETHZ)
Zwei Männer heben die 30 Kilogramm schwere Hightechmaschine an und lassen sie an einem Seil hinunter in die Dunkelheit des Schachts. Wir ziehen reflektierende Ganzkörperanzüge über, tauschen unsere Schuhe gegen ein Paar oberschenkellange Gummistiefel, knoten diese an den Ösen des Anzugs fest, dazu kommen noch Helm, Taschenlampe und Einweghandschuhe, dann steigen wir hinterher – entlang der Stufen in der Wand, eine nach der anderen, vier Meter tief in die Kanalisation Zürichs.
Eine Gruppe von Forschern testet an diesem warmen Herbsttag, ob der vom Robotic Systems Lab und dem ETH-Spin-off «ANYbotics» entwickelte Roboter Anymal dereinst in Abwasserkanälen eingesetzt werden kann. Er könnte in Zukunft die Mitarbeiter der Stadt Zürich entlasten, die regelmässig durch die rund 100 Kilometer begehbaren Schächte im Stadtgebiet gehen oder kriechen, um sie auf Beschädigungen an Boden und Wänden zu überprüfen – eine nicht nur ungesunde, sondern auch gefährliche Arbeit. So können sich die Schächte innerhalb von sehr kurzer Zeit mit Wasser füllen. Zudem könnte der Roboter in Kanälen operieren, die mit heutiger Technologie gar nicht zugänglich sind.

Autor(in) Andres Eberhard, ETH-News




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