Drohnen im Warenlager

Neuartige Lagerbewirtschaftung

«Die Mitarbeitenden von Verity wollen gesellschaftliche Probleme lösen und Veränderungen in der Gesellschaft vorantreiben», betont Raffaello D’Andrea. Die Geschichte und der Erfolg des Unternehmens seien eigentlich die Geschichte eines Teams von Ingenieuren, Datenwissenschaftlern und Designern, die das Unternehmen anziehe. «Viele von ihnen sind ETH-​Alumni, die direkt im Anschluss an ihre Labortätigkeit angeworben wurden.»
Mit beinahe 100 auf das Unternehmen lautenden Patenten sah das Team auch die Pandemie als eine weitere Herausforderung an. Sie bot ihm die Zeit und die Möglichkeiten, sich noch stärker auf die Industrie auszurichten – genau zu dem Zeitpunkt, an dem der E-​Commerce durch die Decke ging.
Im Jahr 2021 beginnt nach einem erfolgreichen Pilotprojekt bei den ersten beiden Kunden der Einsatz der Drohnenflotten in den riesigen Vertriebs-​ und Lageranlagen des dänischen Transport-​ und Logistikunternehmens DSV sowie in Möbelgeschäften von Ikea. Ihre Mission: die Unternehmen von der zeitaufwändigen und fehleranfälligen manuellen Inventarisierung zu befreien. Die Drohnenflotten erlauben es Unternehmen, ihre Kosten bei der zyklischen Inventarisierung und mit am falschen Ort gelagerten Warenbeständen zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität der Lagerbewirtschaftung zu steigern. Auch könnte sich Personal künftig effektiver einsetzen lassen, um die Unternehmen strategisch erfolgreicher aufzustellen.
Die positiven Auswirkungen von Drohnenflotten reichen jedoch weit über die Inventarisierung hinaus. Die neue Technologie bereitet die Industrie auf den künftigen Wandel vor, sowohl bezüglich der Effizienz als auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit, der Lagerbewirtschaftung und der dazugehörigen Lieferketten. Die Auftragsbücher von Verity füllen sich deshalb schnell: Die meisten Kapazitäten für das Jahr 2022 sind bereits verbucht.
Als Wissenschaftler und Ingenieure wollten die Teammitglieder von Verity zudem mit einer Studie herausfinden, wie wirksam sie sind. Die Ergebnisse beziffern bis zu einem gewissen Grad, wie die mithilfe der Drohnenflotte automatisierten Abläufe CO2-​Emissionen über die gesamte Lieferkette hinweg reduzieren. Die Studie belegt, dass die Drohnen in einem Lager mit 100'000 Paletten pro Jahr so viel CO2-​Emissionen einsparen, wie wenn jedes Jahr 5000 Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen würden.
Dieser Artikel ist zunächst bei ETH-News erschienen.

Autor(in) Marianne Lucien, ETH-News




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