«Pokémon Schwert und Schild» im Test

Ein Hauch von Open World in der Naturzone

Die grösste Neuerung des Spiels ist wohl die Naturzone. Sie ist ein grosses, parkähnliches Gebiet, in dem man die Kamera erstmals selbst drehen und seine Spielfigur frei bewegen kann. Sandstürme, Regen oder strahlender Sonnenschein ziehen unterschiedliche Pokémon an. Die neue Freiheit steht dem Spiel gut. Aber ausserhalb dieser Zone gibt es leider wieder nur vorgegebene Routen.
Neu ist auch das Dynamax-Phänomen. In Arenakämpfen und Mehrspieler-Kämpfen in der Naturzone - sogenannten Raids - wachsen die Monster auf ein Vielfaches ihrer Grösse an und können damit stärkere Dynamax-Attacken durchführen.

Viele Kämpfe bis zur Liga

Das Kämpfen konzentriert sich in «Schwert» und «Schild» aufs Wesentliche. Es reicht - zumindest am Anfang - nur gegen die Trainer am Wegesrand zu kämpfen und wilde Pokémon zu fangen statt zu besiegen. Das macht 2019 noch genau so viel Spass wie 1999. Und sogar noch mehr: Diesmal bekommen alle Pokémon im eigenen Team automatisch Erfahrungspunkte. So wachsen ihre Fähigkeiten mit den Herausforderungen.
Was zunächst wie ein Spielen auf Stützrädern wirkt, ist eigentlich ein Segen. Das langwierige Hochleveln mit jedem einzelnen Pokémon aus früheren Spielen gehörte noch nie zu den spassigsten Aufgaben. Im späteren Spielverlauf könnte sich die vereinfachte Mechanik sogar auszahlen: So kann man aus einem viel grösseren Pool gleichmässig starker Pokémon das beste Team gegen einen bestimmten Gegner zusammenstellen.

Fazit: Einsteigerfreundliches Abenteuer ohne grosse Herausforderungen

«Pokémon Schwert» und «Pokémon Schild» richten sich mit der quietschbunten Optik und dem geringen Schwierigkeitsgrad eher an jüngere Spieler. Neueinsteiger werden gut an die Hand genommen. Erwachsene, die mit der Reihe aufgewachsen sind, werden echte Herausforderungen vergeblich suchen.
Aber das nimmt man gerne in Kauf für ein paar Stunden in der vertrauten Pokémon-Welt. In der liebevoll gestalteten Galar-Region, bei den Dynamax-Kämpfen und in der grossen Naturzone werden die Augen wieder genau so gross wie damals im Kinderzimmer vor dem Game Boy.Von Juliane Görsch, dpa



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